Mobilfunk mit Grenzen
Das im Vorfeld lang diskutierte Konzept regelt seit gut einem Jahr, wo im Stadtgebiet Sendemasten aufgestellt werden dürfen. Nur: Es gibt kaum Bauanfragen.
Erkrath. Nachdem jahrelang um die Mobilfunkmasten in der Stadt gestritten wurde, ist es nun ruhig geworden um die strahlende Technik. Seit gut einem Jahr existiert in der Stadt ein Mobilfunkkonzept, das regelt, wo neue Masten aufgebaut werden dürfen und wo nicht. Allerdings gibt es derzeit kaum Bauanfragen.
Ausgewiesene Gebiete sind nach Angaben von Alexander Weis, Leiter des Planungs- und Vermessungsamtes, unter anderem die Rankestraße, das Heizwerk und der Wasserbehälter in Hochdahl. „Es ist wichtig, dass die Masten eine bestimmte Höhe haben, denn je höher sie sind, desto geringer ist die Belastung für die Bevölkerung“, erläutert Weis.
Rückblick: Für viele Bürger war die Strahlenbelastung Anlass zur Sorge. Sie fürchteten 2006, dass Mobilfunkanbieter ungehindert weitere Masten aufstellen könnten, ohne zu wissen, wie sich die Technik auf die Gesundheit auswirken könnte. Bis heute gibt es keine gesicherten Annahmen darüber, wie und unter welchen Bedingungen die Strahlen von Handys und Funkmasten die Gesundheit beeinflussen.
Gegner und Befürworter geben in regelmäßigen Abständen Studien in Auftrag — mit konträren Ergebnissen.
Für Kommunen bedeutet die Mobilfunktechnik einen Zwiespalt. „Zum einen versuchen wir, soweit es möglich ist, Vorsorge zu treffen, damit die Belastung für die Erkrather möglichst gering ist. Gleichzeitig wollen und müssen wir dafür sorgen, dass der Empfang für Handys sichergestellt ist“, sagt Weis.
Durch die Regelung im Mobilfunkkonzept der Stadt können nun also nicht mehr ohne weiteres Masten aufgestellt werden. Bei den bestehenden jedoch haben die Mobilfunkbetreiber freie Hand. „Die stehen unter Bestandsschutz. Da können wir nicht eingreifen“, erklärt Weis. Das gilt etwa für die Sendeanlagen an der Rankestraße 5 und an der Schimmelbuschstraße 25.
Dort wurde die alte UMTS-Technik durch LTE-Anlagen ersetzt. „Die neue Technik sorgt dafür, das die Datenübertragung für moderne Smartphones schneller läuft“, erläutert der Leiter des Planungsamtes. Diese Umrüstung ist derzeit für fünf weitere Anlagen in Planung (Klinkerweg, Max-Planck-Straße, Am Wimmersberg und Strommast Heide).