110 Jahre Tierschutzverein
Weil das Tierheim außerdem 50 Jahre besteht, wurde zwei Tage lang groß gefeiert.
Hilden. Das Tierheim an der Straße Im Hock hat am Wochenende sein traditionelles Sommerfest gefeiert — zu einem besonderen Anlass.
Dass es diesmal über zwei Tage ging, war nämlich nicht etwa der Hoffnung auf schönes Wetter geschuldet, das sich bekanntermaßen nicht eingestellt hat. Stattdessen gab es ein doppeltes Jubiläum zu feiern: Das Tierheim beging seinen 50. Geburtstag, der Tier- und Naturschutzverein mit aktuell 550 Mitgliedern feierte sogar das 110. Jahr seines Bestehens.
Dem vor allem am Samstag miesen Wetter zum Trotz war das Gelände des Tierheims an beiden Tagen gut besucht. „Dabei waren wir am Samstagvormittag beim Blick aus dem Fenster schon ein wenig deprimiert“, sagte Henk Veldhoen, 1. Vorsitzender des Tierheims. Doch mit den ersten Sonnenstrahlen sei auch die Hoffnung auf den Besuch von Tierfreunden zurückgekehrt.
Sie füllten die Bierbänke und genossen die Live-Musik sowie das reichhaltig bestückte Buffet mit Grillwürstchen, Fleisch, Salaten, Waffeln und Kuchen. „Wir haben mit etwa 2000 Besuchern kalkuliert, und ich denke, diese Marke knacken wir auf jeden Fall“, sagte Vorstandsmitglied Sandra Kuschewski.
Reizvoll war auch die Tombola mit knapp 1300 Preisen, darunter Eishockey-Trikots, Hotelübernachtungen und Haushaltsgeräte. Kuschewski: „Das verdeutlicht sicherlich auch den gesellschaftlichen Zuspruch für unsere Arbeit.“
Bei der offiziellen Einweihung des Tierheims am 14. Juli 1962 beherbergte es 253 Tiere, darunter 175 Hunde und 78 Katzen. Schnell wurde klar, dass eine Erweiterung des Geländes aufgrund der enormen Auslastung dringend notwendig ist.
Die Zusammensetzung der Tiere im Heim hat sich im Laufe der Jahrzehnte gewandelt: Derzeit sind 35 Hunde, 40 Kleintiere und 60 Katzen in Betreuung. Kuschewski: „Heutzutage werden mehr Katzen als Haustiere gehalten. Das war früher noch anders. Dementsprechend haben sich auch die Relationen in den Tierheimen geändert.“
Jeder Käufer einer Katze muss daher zusätzlich zur Schutzgebühr eine Kaution in Höhe von 50 Euro bezahlen, die er beim Nachweis einer erfolgten Kastration beziehungsweise Sterilisation zurück erhält.
Zehn Mitarbeiter sind beim Tierheim beschäftigt, davon drei in Vollzeit. Sie haben ihr Leben dem Tierschutz gewidmet, umso ärgerlicher reagieren sie auf die stets gleichen Begründungen für eine Abgabe der Tiere im Heim — wie etwa Zeitmangel, plötzlich auftretende Allergien oder Umzüge, die als Begründung dafür genannt werden, warum das Tier nicht mehr gehalten werden kann. Die Tierschützer hoffen daher, dass das Verantwortungsbewusstsein steigt.