Hilden Fabry-Museum blickt auf 30 Jahre zurück

Hilden. · Die Mitglieder des Museums- und Heimatvereins „Unser Hilden“ setzte sich früh für ein Museum in der Itterstadt ein.

Ulrike Unger vor dem Hildener Fabry-Museum. Die Kunsthistorikerin machte sich bereits vor 35 Jahren für das Museum stark.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Drei Jahrzehnte Fabry-Museum – drei verschiedene Ansätze, diesen runden Geburtstag zu begehen: mit einer Museumsfeier, einer Ausstellungseröffnung und vielen Erinnerungen der Museums-Mitbegründer. Lobesworte und Glückwünsche gab es am Sonntag reichlich. Eine Antwort auf die Frage, wer das Museum in Zukunft leiten soll, noch nicht. Immerhin stellte Kulturamtsleiterin Eva Dämmer eine Entscheidung in spätestens vier Wochen in Aussicht. „Wir sind dabei eine neue Konzeption zu erarbeiten, die nicht notwendigerweise so bleibt, wie sie jetzt ist.“, ließ sich Bürgermeisterin Birgit Alkenings entlocken.

Vereinsvorsitzende: „Erweiterung des Museum wäre fantastisch!“

Einen klaren Wunsch für die Zukunft äußerte Nicole Anfang, Vorsitzende des Museums- und Heimatvereins, „Unser Hilden“, der gleichzeitig sein 35-jähriges Bestehen beging: „Eine Erweiterung wäre fantastisch!“ Ihre Vorvorgängerin Ulrike Unger hatte vor 30 Jahren mit dem Satz: „Nichts ist stärker als eine Idee, deren Zeit gekommen ist“ bei Mitbürgern und Stadtvertretern für die Idee eines Heimatmuseums geworben. Die engagierte, heute 74-jährige Kunsthistorikerin machte sich für den Erhalt der alten Kornbrennerei stark – nebst Nebengebäude.

Sie war als Ehrengast des Jubiläums aus Berlin angereist und hatte viele Erinnerungen im Vortrags-Gepäck: „Was sollen wir denn mit einem Museum?“ hätten damals die Hildener gefragt, „hier gibt es doch nichts Altes.“ Erst einmal galt es, das Bewusstsein für die Stadtgeschichte zu stärken. Im Jahr 1984 wurde der „Verein zur Förderung des Museums der Stadt Hilden“ gegründet. Broschüren, Vorträge, Mundart-Abende, Ausstellungen und historische Stadtrundgänge machten fortan auf Hildens Historie aufmerksam.

Ihr ist die Leidenschaft, mit der um das Museum gerungen wurde, noch heute anzumerken. Standorte wie das alte Rathaus, das Haus Markt 4 oder die Stadtparkvilla wurden mit Rat, Verwaltung und Bürgerschaft diskutiert – und abgelehnt. Schließlich kam 1985 die abbruchreife Kornbrennerei der Familie Gymnich ins Spiel. Die Brennerei und das heutige Ausstellungs-Gebäude sollten als Industriedenkmal und stadtgeschichtliches Museum erhalten bleiben. Wiederum gab es viele Diskussionen. Das Ergebnis: „Wir hatten den Stadtdirektor (Göbel) gebeten eine Schnapsfabrik zu kaufen – und er hat es getan.“

Es passt aus aktuellem Anlass ins moderne Konzept des Fabry-Museums, dass es eine ganz besondere Ausstellung präsentiert (siehe Info-Box). Mit der Goya-Grafik-Werkschau feiert das Museum bis zum 23. Februar 2020 sein 30-jähriges Bestehen und ehrt gleichzeitig den berühmten Namensgeber Wilhelm Fabry (1560 bis 1634), der in seiner Zeit auf dem Gebiet der Medizin Bahnbrechendes geleistet hat. So wie Goya (1746 bis 1826) in der modernen Darstellung des Krieges.