Abriss vom Reichshof ist genehmigt
Frühestens im Jahr 2015 können die Wohnungen im neuen Reichshof bezogen werden.
Hilden. „Wir sind sehr gespannt darauf, ob, wie und wann das Wettbewerbsergebnis umgesetzt wird“, sagt Rita Hoff. Und nicht nur Hildens Technische Beigeordnete wartet auf Signale der katholischen Kirchengemeinde St. Jacobus, wie es um deren Pläne mit dem alten Reichshof steht.
Der soll abgerissen werden, aber wann? Der erste Schritt dazu ist mittlerweile getan: „Die Abrissgenehmigung ist erteilt worden“, sagt Andreas Trapp, Leiter der städtischen Bauaufsicht.
Das heißt aber nicht, dass der Reichshof sofort abgerissen werden muss. „Die Genehmigung ist drei Jahre gültig“, sagt Trapp. Ganz so lang wird der alte Reichshof aber nicht mehr stehen. Es heißt, dass die Kirchengemeinde kurz vor dem Vertragsabschluss mit der „evohaus GmbH“ steht.
Die „Gesellschaft für energiesparendes und kostengünstiges Bauen“ aus Karlsruhe soll die Pläne des Kölner Architektenbüros Molestina in die Tat umsetzen. Deren Entwurf war im April dieses Jahres als Sieger aus einem städtebaulichen Realisierungswettbewerb hervorgegangen.
Seitdem wird das Thema Reichshof seitens der Kirchengemeinde überwiegend hinter verschlossenen Türen weiterverfolgt. Ergebnisse sollen erst veröffentlicht werden, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Möglicherweise wird darüber auch schon am 4. Dezember auf der konstituierenden Sitzung des neuen Kirchenvorstandes gesprochen.
Unabhängig davon wird es noch mindestens ein Jahr dauern, bis die Abrissbagger anrücken. Denn für den Neubau muss ein Bebauungsplan erstellt werden. Das Aufstellungsverfahren wird frühestens in der Februar-Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses beginnen.
Läuft dabei alles optimal, könnte der Bebauungsplan im Oktober rechtskräftig und der Reichshof im Winter 2013 verschwunden sein. Im Optimalfall könnten die ersten Bewohner dann im Jahr 2015 einziehen.
Bevor abgerissen wird, muss auch noch ein weiteres drängendes Problem gelöst werden: Wie kann das Gemeindeleben während Abriss und Neubau aufrechterhalten werden? Im alten Reichshof sind nicht nur das Pfarrbüro und das Nachbarschaftszentrum untergebracht, auch Jugendgruppen und Chöre treffen sich dort. Für alle muss eine Übergangslösung gefunden werden.
Seitens der Kirche war deshalb auch überlegt worden, den Reichshof in zwei Etappen abzureißen. Erst an der Mittelstraße das neue Pfarrzentrum bauen, dann die restlichen Gebäude mit Büros, Praxen und Wohnungen. Insgesamt sieht der Plan der Kölner Architekten 65 Wohnungen vor. Es dürfte aber fraglich sein, ob der Investor dazu bereit ist. Abriss und Neubau in einem Rutsch sind deutlich preiswerter.