Dieker Straße Ärger um undichtes Sporthallendach

Haan · An der Turnhalle Dieker Straße hat es in den vergangenen Monaten offenbar an diversen Stellen reingeregnet.

Blick auf das Dach der Turnhalle Dieker Straße.

Foto: HTB

(peco) Das Wasser scheint direkt aus der Deckenbeleuchtung zu kommen und plätschert munter auf den Boden der Mädchen-Umkleide. Das Dach der Turnhalle Dieker Straße ist an dieser Stelle offensichtlich derart undicht, dass von „Tröpfeln“ längst nicht mehr gesprochen werden kann – es handelt sich eher um einen Wasserfall. Das Video, auf dem dieser Wassereinbruch dokumentiert ist, stammt vom Mai dieses Jahres. Aufgenommen hat es ein Trainer des Haaner Turnerbundes. Und auch wenn diese Stelle mittlerweile offensichtlich abgedichtet worden ist, so wird der Gesamtzustand des Daches Politik und Stadtverwaltung vermutlich noch einige Zeit beschäftigen.

Meike Lukat, Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan, hat sich den Zustand der Halle, in der die Schüler der Grundschule Mittelhaan Sportunterricht haben, die aber auch für Vereinssport genutzt wird, jetzt auf Einladung eines HTB-Trainers angesehen – und sofort Alarm geschlagen. Im Geräteraum halte der Verein „Wassertonnen“ zum Auffangen des Regens bereit, berichtete die Politikerin. Dafür stünden Schwebebalken und Co. in der Sporthalle, damit diese nicht noch weiter beschädigt würden. „Licht im Geräteraum ist kaum mehr vorhanden, nur noch eine Deckenlampe funktioniert“, bemängelt Lukat in einem Schreiben an die Stadt. Der Schwebebalken (Vereinseigentum) weise einen erheblichen Wasserschaden auf, der „seit Monaten bei der Verwaltung angemeldet ist“.

Wo überall im letzten Dreivierteljahr das Wasser durch die Decke gekommen sei, habe sie noch gut erkennen können. „Die sehr große Sorge“ der Aktiven des HTB sei, „dass sie irgendwann plötzlich vor einer geschlossenen Halle stehen“. Aufgrund der Laufzeit des „Flickwerks“ am Hallendach sei diese Sorge nachvollziehbar.

Die Stadt Haan erklärte auf Anfrage zu den Vorwürfen, der Reparaturbedarf des Daches sei „dem Gebäudemanagement bekannt“. Aufgrund von Starkregenereignissen von Mai bis Juli seien „kleine Undichtigkeiten“ festgestellt worden. Diese seien in den vergangenen Wochen aber abgedichtet worden: „Aufgrund des Dachaufbaus könnte es sich um Restfeuchtigkeit gehandelt haben, die aktuell in die Geräteräume nachgelaufen ist“, vermutet die Stadt. Die Geräteräume der Turnhalle seien jetzt trocken.

Eine komplette energetische Sanierung (Dach, Fassade, Sanitär und Umkleidebereich) ist der Verwaltung zufolge für 2027 vorgesehen. Dazu sollen Fördermittel beantragt werden. Zuvor müsse ein Gutachten über die Notwendigkeit der energetischen Sanierung eingeholt werden. Die veranschlagten Kosten von 40 000 Euro seien aber nicht mehr realistisch, heißt es aus dem Rathaus. Eine „Überarbeitung der Kostenschätzung“ werde „in Kürze“ erfolgen. Die Stadt Haan weist außerdem darauf hin, „dass gleichwohl durchgehend Schul- und Vereinssport in der Turnhalle Dieker Straße möglich war und ist“.

In den letzten fünf Jahren hat Haan nach eigenen Angaben rund 60 Millionen Euro in Schullandschaft und Kindergärten investiert. Das Investitionsvolumen in diesem Jahr betrage weitere knapp 14 Millionen.

(peco)