AfD fordert mehr Mülleimer — Stadt lehnt ab
Besonders an Anfang- und Endpunkten von Hundespazierwegen müsste etwas passieren, damit Kotbeutel nicht im Grün landen, findet die Fraktion. Die Verwaltung kontert mit Zahlen.
Hilden. 3121 Hunde sind in Hilden angemeldet. Ihr Hinterlassenschaften bleiben häufig auf dem Bürgersteig liegen. Oder die Kotbeutel landen im Gebüsch. Das regt viele Hildener auf. Deshalb beantragte die AfD jetzt im Umweltausschuss, zumindest an den Anfangs- und Endpunkten von Hundespazierwegen, besonders jedoch in der Stadtmitte und im Stadtpark, die Anzahl der Mülleimer mindestens zu verdoppeln und diese nach tatsächlichem Bedarf zu leeren.
„Nach Auskunft der Verwaltung ist die Bestückung der Stadt mit Abfallsammlern völlig unzureichend“, erläuterte Fraktionsvorsitzender Ralf Bommermann. Das sah Ulrich Hanke, Leiter des städtischen Bauhofs, allerdings ganz anders. Und konnte das auch mit Zahlen untermauern. Das Ahlener Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management erhebt unter neun vergleichbaren NRW-Städten, darunter auch Hilden, regelmäßig Kennzahlen, die einen Leistungsvergleich ermöglichen. Welche Kommunen an dem „Benchmarking“ teilnehmen, darf Hanke nicht sagen — aber wohl, wie Hilden dabei abschneidet.
Die Stadt hat 740 Abfalleimer aufgestellt. Sie würden in der Regel ein- bis zweimal pro Woche geleert; in der Fußgängerzone oder im Stadtpark täglich. Andere verglichene Städte haben zwar im Vergleich mehr Mülleimer aufgestellt — bis zu 1700. Mit seinen 740 Papierkörben entspricht Hilden exakt dem Durchschnitt. Beim Abstand zwischen den Leerungen bleibt Hilden mit 3,3 Tagen unter dem Durchschnittswert 2,7 (kürzester Abstand 2,4 Tage, längster 3,5 Tage). Bei den Kosten schneidet Hilden wiederum gut ab. In Hilden kostet die Leerung eines Papierkorbs pro Jahr 172 Euro. Zum Vergleich: Niedrigster Wert 88 Euro, höchster 360 Euro, Durchschnitt 196 Euro. Zusammengerechnet wendet Hilden pro Jahr 127 280 Euro allein für die Leerung der Papierkörbe aus.
Für den Stadtwald und die Hildener Landschaftsschutzgebiete ist Achim Hendrichs, Sachgebietsleiter Grünflächen/Forst, zuständig: „Für diese Bereiche wurde schon vor vielen Jahren entschieden, keine Abfallbehälter aufzustellen und die Besucher aufzufordern, ihre Abfälle wieder mitzunehmen.“ Im Stadtwald und den Landschaftsschutzgebieten sei es auch nicht notwendig, die Hundehaufen aufzunehmen, meint Hendrichs: „Solange sie nicht auf den Gehwegen liegen und die Allgemeinheit belästigen.“
Eine breite politische Mehrheit im Umweltausschuss schloss sich der Argumentation der Verwaltung an und lehnte den Antrag der AfD ab, die Grünen enthielten sich der Stimme. Auch der AfD-Antrag, die Stadt möge Hundebeutel aus Polyprophylen ausgeben (es zersetzt sich durch UV-Strahlung von selbst nach neun bis zwölf Monaten), wurde abgelehnt. Die angebotenen Hundekotbeutel sind bereits aus Polyprophylen, erläuterte Hanke. Angebliche „Bio-Hundebeutel“ seien nicht wirklich kompostfähig, hätten Untersuchungen ergeben.