Allianz zweifelt an Sicherheit der Eisenbahnbrücke über die Itter

Die Fraktion kritisiert den Zustand der Eisenbahnbrücke über die Itter. Die Bahn kann noch keine Angaben zur Tragfähigkeit machen.

Hilden. Der Zustand der Eisenbahnbrücke über die Itter an der Kleingartenanlage in Karnap ist eine Katastrophe. Zu diesem Urteil kommen Spaziergänger und Radfahrer.

Auch die Allianz für Hilden sorgt sich um die Sicherheit und fordert deshalb in einem Antrag an Bürgermeister Horst Thiele eine „sach- und fachkundige Überprüfung der Verkehrssicherheit der Eisenbahnbrücke“.

Nachgehakt

„Es ist die Pflicht der Hildener Verwaltung, für die Bürger zu sorgen“, sagt Friedhelm Burchartz von der Allianz für Hilden. Die Sicherheit auf dem Fuß- und Radweg unter der Brücke müsse gewährleistet sein. Deshalb beantragt seine Fraktion, einen öffentlich bestellten und vereidigten Baustatiker mit einer Untersuchung der Brücke zu beauftragen.

Das ist aber nicht Aufgabe der Stadt, wie Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann sagt. Verantwortlich für den Unterhalt sei die Netz AG der Deutschen Bahn. Mit der habe er sich nach dem Eingang des Antrags in Verbindung gesetzt, aber bisher noch keine Antwort erhalten.

Allerdings sei ihm versichert worden, dass die Eisenbahnbrücken regelmäßig inspiziert werden. Auch eine Nachfrage der WZ bei der Netz AG, wann die Brücke letztmals kontrolliert wurde, und welches Ergebnis die Überprüfung ergeben hat, konnte das Regionalbüro in Düsseldorf am Mittwoch nicht beantworten.

Ungeachtet dessen sei es laut Burchartz nicht hinzunehmen, „dass die Bahn die offensichtlichen schweren Schäden an dem Bauwerk verharmlost“. Er bezieht sich dabei auf eine angebliche Untersuchung der Brücke im Jahr 2011, deren Ergebnisse die Stadt bei der Deutschen Bahn anfordern soll.

Zudem legt die Allianz für Hilden großen Wert auf die Feststellung, „dass eine Untersuchung deutlich mehr als eine bloße oberflächliche Sichtkontrolle“ sein müsse.

Bereits im Jahr 2009 hatten die Grünen im Stadtrat sich um den Zustand der Brücke gesorgt und bei der Verwaltung nachgefragt. Auch damals hatte Mittmann die Anfrage an die Deutsche Bahn weitergeleitet und seinerzeit zumindest die Zusage erhalten, dass sich ein Experte die damals kurz zuvor geprüfte Brücke noch einmal anschauen werde.

Was der Experte bei einer neuerlichen Prüfung sehen würde, beschreibt Burchartz wie folgt: „Die Eisenträger rosten, so dass sie eindeutig an Tragkraft verlieren. Die gesamte statische Belastbarkeit ist damit infrage gestellt. Von oben sickert Wasser durch, das die Träger zerstört. Hinzu kommen die seitlichen starken Risse im Gewölbebereich, so dass auch dort die Tragfähigkeit infrage gestellt ist.“

Deshalb müsse die Stadt Hilden handeln - ungeachtet der Zuständigkeiten. Gegebenenfalls müsse ordnungsbehördlich gegen die Deutsche Bahn vorgegangen werden. Dazu sei aber eine fachmännische Bewertung eines Baustatikers erforderlich, für den die Stadt notfalls in Vorleistung gehen müsse.