Alte Badeanstalten in Hilden
Fabry-Museum zeigt die Geschichte der Badehäuser.
Hilden. Herrschaftliche Badehäuser, Badeeinrichtungen an der Nord- und Ostsee oder auch pittoreske Badekarren, Badeanstalten aus Holz und Badeschlösschen im Park — die Ausstellung „Balnea“ im Hildener Wilhelm-Fabry-Museum, Benrather Straße 32a, zeigt eindrucksvoll die Architekturgeschichte des Bades.
Am Sonntag Vormittag wurde sie eröffnet. Zu sehen sind 30 Architekturmodelle und Texttafeln mit historischen Bildern. Aus unterschiedlichen Materialien und akribisch genau wurden so viele verlorene Bauten wieder anschaulich gemacht. Gezeigt wird beispielsweise ein Badeschiff, das 1761 in Paris eröffnet wurde und Vorbild für Flussbadeanstalten in den großen Städten Europas war.
Ein Schwerpunktthema der Ausstellung sind die Idealentwürfe, die um 1800 entstanden sind. Diese Bauten, die entweder nie realisiert oder in der Folge zerstört wurden, sind durch die Rekonstruktionen wieder erfahrbar.
Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Ausbau der Kurorte als Wirtschaftsfaktor gesehen. Daran erinnerte die Kunsthistorikerin Ulla Quecke in ihrer Einführung und nannte Bad Pyrmont als Beispiel. In der Mitte des 18. Jahrhunderts bekam das Bad eine hygienische und therapeutische Bedeutung. So schlug Quecke die Brücke zum Namensgeber des Museums, der sich in seinen Schriften auch über das Verhalten im Bade geäußert hatte.
Für kommenden Donnerstag wird zu einem Vortrag von Andreas Baumerich eingeladen. Ab 19.30 Uhr heißt sein Thema „Zwischen Fantasie und Badewanne — Erotik in Badedarstellungen“.