Alte Schnauferl strahlen in der Hilden Innenstadt

Antikmarkt, Oldtimer-Treffen und Autoschau zogen an.

Foto: Köhlen

Hilden. Werner Kehl verkauft Raritäten, Kuriositäten und Antiquitäten. Seine Angebote sind üppig: eine schicke Sitzgarnitur und vier Industrielampen aus der Pariser Markthalle sind seine eindrucksvollsten Stücke. Hinter seinem Stand steht ein Kleinlaster: „Meine Schätze möchte ich nicht auf andere Weise transportieren“, sagt Kehl.

Der Solinger war früher mit seinen Antiquitäten in ganz Deutschland unterwegs; heute verkauft er nur noch auf dem Fabry-Antik-und Trödelmarkt. Hier fühlt er sich wohl: „Was Antiquitäten angeht, ist das Hildener Publikum sehr dankbar“. Und er erinnert sich: „Vor 20 Jahren habe ich hier besonders schöne Geschäfte gemacht“.

An Kehls Stand tritt ein Ehepaar mit neugierigen Blicken heran. „Ich suche immer Kleinigkeiten für mein orangenes Farbschema zuhause. Ich stehe total auf 70er-Jahre-Sachen“, erzählt Petra Stövesand-Guastella. Wenige Minuten vorher fand sie einen Teller und eine Vase, die sich in der Wohnung farblich gut einfügen werden. Ihr Mann Guillermo Guastella hat ein passendes Sparschwein erstanden: „Es ist zwar eher rötlich, passt aber zu einer bestimmten Wand in unserem Wohnzimmer“. Wenn alle Trödelstände abgegrast sind, möchte das Ehepaar noch die Gebrauchtwagenbörse besuchen und dem Start der Oldtimer-Rallye miterleben. Auf dem Nové-Mesto-Platz stehen Schmuckstücke in Reih und Glied, bereit für die gemeinsame Ausfahrt durch das Bergische Land. Vor Wagen Nr. 8 stehen besonders viele Autonarren und machen Fotos. Daniel Berndt ist stolzer Besitzer eines Morris Garages TD, Jahrgang 1953, rotlackiert und Rechtslenker aus Großbritannien. Wie ist der junge Mann denn an dieses Schmuckstück gekommen?

„Schon als Kleinkind war dies mein Traumauto. Es fing damit an, dass meine Eltern mich auf einer Mexico-Reise mit einem solchen Wagen fotografierten. Da sprang ein Funken auf mich über“. Berndt hatte sich immer vorgestellt, dieses Modell erst im Rentenalter zu besitzen, aber es kam anders — der 31-jährige ist seit zwei Jahren im Besitz des schönen Oldtimers. „Ich habe ihn von einem älteren Herrn angeboten bekommen, der leider schon verstorben ist. Er wollte sein Auto in gute Hände abgeben“. Berndt ist Elektrotechnikermeister und schraubt auch mit Hilfe seines Vaters am Oldtimer herum. „Wir bringen ihn nicht in die Werkstatt, sondern machen es selbst “, so Berndt.