Amphibien-Zahl hat sich halbiert

Die AGNU berichtet von Infektionen bei Sa´lamandern und einem dramatischen Rückgang von Amphibien. Es gibt viel zu tun.

Foto: Wüstneck/dpa

Haan. Trotz aller Erfolge für die Natur und Umwelt bleibt eine Menge zu tun. Das zeigten die Berichte bei der Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt (AGNU) Haan am Montag im Haus an der Kirche. Die Zahl der Amphibien habe sich mehr als halbiert. Gerade deshalb wird die Kröten-Straßenquerungs-Aktion fortgesetzt. Allerdings mussten die Aktiven von Pilzerkrankungen auch bei Feuersalamandern berichten, die auf Felddüngung zurückzuführen sein kann.

Der im Amt bestätigte AGNU-Vorsitzende Sven Kübler setzt sich weiter im Gespräch mit dem Bauhof dafür ein, dass die Gartenstadt Haan auf ihren Grünflächen vermehrt Wildblumen setzen solle — zum Wohl der Insekten und Bienen. Dem Vorstand gehörten neben Kübler (für RBN und BUND) an: Markus Rotzal (NABU), Hans-Joachim Friebe (Landschaftswächter Gruiten) und Christiane Schmitt (Schatzmeisterin)

Seit Jahrzehnten schon haben die AGNU-Vertreter die Naturschutz-Aktivitäten in Haan gebündelt. Und sie sind damit auf einem sehr guten Weg. Das zeigt ein Blick auf die von Sven Kübler aufgelisteten Aktivitäten des Vorjahres: 968 Arbeitsstunden zur Pflege der Umwelt und der Natur hat der Verein geleistet, und zwar mit Hilfe seiner 30 Mitglieder sowie vieler ehrenamtlich arbeitender Bürger.

Dazu gehören unter vielen anderen Aktivitäten das jährliche Reinigen der 350 Nistkästen, Rodungsarbeiten zur Pflege der Orchideenflächen in Gruiten, Heckenpflege oder auch die Pflege von Obstbäumen im öffentlichen Raum. Ein Posten im AGNU-Etat lässt ahnen, welcher Einsatz dort geleistet wurde: Allein 2000 Euro sind für Kraftstoff und Gerätepflege und —ersatzteile vermerkt. Die Aktivitäten der AGNU werden von den Landschaftsbehörden vergütet. Jeder Aktive erhält sieben Euro Stundenlohn, was allerdings anschließend beinahe in voller Höhe von den Helfern als Spende an den Verein zurückgezahlt wird.

Hans-Joachim Friebe berichtet, dass der Zustand der Düssel am und im Wasser nach neuesten Untersuchungen schlecht sei. Insgesamt habe sich die Vogelpopulation dramatisch verringert. Die Sensibilisierung der jüngeren Generation für die Umwelt sei überlebenswichtig und wichtige AGNU-Aufgabe. Dass die Umwelt in und um Haan jedoch auch heute noch von bezaubernder Schönheit ist, zeigte eine von Dick Schakel präsentierte Fotoreihe der Fotogruppe.

62 Pilzarten haben die Fotografen mit Unterstützung des Pilz-Fachmanns Karl-Heinz Schmitz in Grube 7 und Grube 10 identifizieren können. Dazu gebe es in Gruiten sechs bis sieben Arten von Orchideen. Dank der AGNU-Aktivitäten konnte sich der wunderschön gezeichnete Schmetterling „Kaisermantel“ enorm vermehren, berichtete das Biologe Armin Dahl.