An den Hildener Schulen wird demnächst nur noch das Allernötigste repariert
Hilden. Das Portemonnaie ist leer und das Girokonto in den roten Zahlen. So kann man die Finanzlage der Stadt beschreiben. Kämmerer Heinrich Klausgrete fehlten im vergangenen Jahr 10,4 Millionen Euro und in diesem Jahr 11,8 Millionen Euro in der Kasse — ohne Grundsteuererhöhung.
Selbst mit der vorgeschlagenen Steuererhöhung beträgt das Defizit immer noch 9,2 Millionen Euro.
Dazu will die Stadt in diesem Jahr für 13 Millionen Euro neue Kredite aufnehmen. Langsam werden die Folgen der dramatischen Finanzlage sichtbar. Die Stadt will in den nächsten drei Jahren Millionen bei der Schulgebäudeunterhaltung einsparen und nur noch das Allernötigste reparieren. Die Fortschreibung des Schulunterhaltungsprogramms mache derzeit keinen Sinn, erläuterte Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt im Schulausschuss. Weil aktuell schlicht kein Geld da ist, das man verplanen könnte. Und für die Jahre 2017 bis 2019 sehe es auch nicht besser aus. Ein großer Teil des Schulgebäudeunterhaltungsprogramms existiere so nicht mehr, räumt Gebäudemanager Ralf Scheib auf Nachfrage von Norbert Schreier (CDU) ein: „Für den Zeitraum 2016 bis 2018 besteht eine Finanzierungslücke von 1,6 Millionen Euro. Maßnahmen sind zu einem erheblichen Teil über 2019 hinausgeschoben worden.“ Die Liegenschaften der Stadt seien in der Bilanz mit hohen Abschreibungswerten belegt, sorgen sich die Grünen. „Wir leben von der Substanz“, sagt Marianne Münnich: „Wenn wir das so weitermachen, kommt das wie ein Bumerang auf uns zurück.“ Bei wichtigen Gebäuden finde ein Substanzverlust statt, meint Heimo Haupt (AfD): „Bildung wird vernachlässigt. Das ist nicht zu akzeptieren.“ Hilden habe seine Schulen nicht vernachlässigt, widerspricht Friedhelm Burchartz (Allianz) und verweist auf die Millionen-Investitionen in den vergangenen Jahren . „Wir haben keine maroden Schulen“, betont auch Christoph Bosbach (SPD). Die Verwaltungsspitze werde darauf achten, dass die Schulgebäudeunterhaltung nicht vernachlässigt werde, verspricht Schuldezernent Reinhard Gatzke, allein schon deshalb, weil Reparaturstaus zu erheblichen Mehrkosten führten: Gespart werden muss nicht nur bei der Gebäudeunterhaltung, sondern auch bei der Medienausstattung. Städtische Grundschulen erhalten in 2016 keine Digitaltafeln. cis