CDU ist für Neubau in Rathauskurve

Die Christdemokraten wollen auf den Standort Alleestraße verzichten.

Haan. Die Diskussion ist eröffnet: Nachdem die SPD in ihrer Haushaltskritik bemängelte, dass im aktuellen Haushaltsplanentwurf für städtische Gebäude an der Alleestraße Baukosten in Höhe von 2,2 Millionen Euro eingestellt wurden, ohne darüber im Rat und seinen Ausschüssen gesprochen zu haben, wendet sich jetzt die CDU mit einem eigenen Antrag an den Haupt- und Finanzausschuss, der am 23. Februar tagt.

Wie Fraktionschef Jens Lemke die Verwaltung zitiert, sind neben den Baukosten außerdem Brandschutzmaßnahmen in Höhe von mindestens 1,5 Millionen Euro allein für den Standort Alleestraße kurzfristig einzuplanen. „Hierbei sind keine zusätzlichen Instandhaltungsmaßnahmen sowie die neue Telefonanlage oder energetische Maßnahmen berücksichtigt“, so Lemke. Diese würden mit Sicherheit weitere Kosten in Millionenhöhe verursachen. „Zusammengefasst kommen wir zu dem Ergebnis, dass ein mittlerer siebenstelliger Betrag nur allein dafür aufgewendet werden muss, die unbefriedigende unwirtschaftliche räumliche Situation aufrecht erhalten zu können.“ Ein Neu- beziehungsweise Anbau hätte hingegen zusätzliche Synergieeffekte, zum Beispiel durch die Eingliederung des Amtes für Schule und Sport. „Diese bieten weitere Einsparpotenziale, da auf die Anmietung von Dependancen verzichtet werden kann.“ Dies führe, wie auch der Betrieb eines energieeffizienten Neubaus, zu einer erheblichen Reduzierung der laufenden Kosten. Daher bittet die CDU die Verwaltung, dem Rat der Stadt Haan Alternativvorschläge für einen Neu- beziehungsweise Anbau eines modernen Verwaltungsgebäudes zum Beispiel in der Rathauskurve vorzulegen. Das ist aus Sicht der CDU kein reines Verlustgeschäft: Neben erheblichen gebäudewirtschaftlichen Verbesserungen einer Neubaulösung steht zudem der Verkaufserlös des städtischen Grundstücks an der Alleestraße zur Refinanzierung zur Verfügung. Schon im Jahre 2001 gab es Vorschläge, die Rathauskurve zu bebauen. Im Erdgeschoss wären Ladenflächen vorgesehen gewesen, in den Obergeschossen genug Platz für die gesamte Verwaltung. Es gab sogar schon Vertragsentwürfe, dann aber versandete das Thema. Zuletzt gab es die Idee, das Areal der früheren Landesfinanzschule für einen neuen Verwaltungssitz zu nutzen. Die alte Steuerschule ist als Flüchtlingsquartier genutzt. -dts/arue