Anbau für die Pumpstation geplant
Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat beschlossen, einen Bebauungsplan für die Pumpstation aufzustellen. Anwohner sind gegen das Projekt.
Haan. Der Stadtentwicklungsausschuss hat mit Mehrheit beschlossen, einen vorhabenenbezogenen Bebauungsplan für das Gelände der alten Pumpstation aufzustellen. Die Eigentümer des Denkmals, die Firma BMFS GmbH & Co KG, will an der Südseite ein dreigeschossiges Bürogebäude (5,5 mal 16 Meter) mit rund 240 Quadratmetern Nutzfläche anbauen. Dies ist die einzige nicht historische Fassade des Gebäudes.
Deshalb habe die Denkmalbehörde bereits zugestimmt, erläuterte Jan Roth vom Büro ISR den Politikern die Planung. Hintergrund: Vor fünf Jahren seien vier Planungsbüros in die alte Pumpstation eingezogen. Sie wollen expandieren und den Pumpensaal als Kulturforum erhalten. Für den zurückhaltenden Neubau müssten zwei Kastanien gefällt werden. Eine davon sei nach Auskunft des Bauhofes krank, so Jens Lemke (CDU). Als Ersatz würden acht neue Bäume auf dem Gelände gepflanzt, erläuterte Roth. Das schreibt die Baumschutzsatzung vor. Die Eigentümer könnten auch an anderer Stelle auf dem Areal bauen. Dort haben sie bereits Baurecht. „Dort zu bauen wäre für das Denkmal Pumpstation schlechter als das, was jetzt vorgestellt wird“, sagte Baudezernent Engin Alparslan.
Die Nachbarn sind gegen den Anbau und gegen die Art des Verfahrens. Die Stadt will einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufstellen. Die Anwohner fürchten, dadurch in ihren Beteiligungsrechten beschnitten zu werden. Das sei nicht der Fall, versicherte Alparslan: „Das Verfahren wird beschleunigt durchgeführt, wir wollen aber nicht auf die Bürgerbeteiligung verzichten.“ Die vorgeschriebene Bürgerbeteiligung soll voraussichtlich am 18. Mai im Pumpensaal stattfinden. Die Nachbarn kritisieren darüber hinaus, dass zwei Kastanien gefällt werden sollen und fürchten, dass der Anbau mehr Verkehr ins Wohngebiet zieht.
Die CDU steht dem Vorhaben positiv gegenüber, sagte Harald Giebels: „Wir legen großen Wert darauf, dass die Anwohner beteiligt werden und das es einen Konsens gibt.“ Die SPD wünscht sich vier hohe Bäume als Ersatzpflanzung, um die alte Optik wieder herzustellen, erläuterte Uwe Elker: Er regte eine Ortsbesichtigung des Fachausschusses an. Die GAL ist gegen das Projekt. „Es gibt Baurecht an anderer Stelle, es gibt Flächen im Denkmal, die man nutzen kann“, erläuterte Andreas Rehm: „Man hat nicht ernsthaft versucht, die beiden Kastanien zu retten.“ Die FDP habe „Bauchschmerzen“, sagte Reinhard Zipper, stimme aber trotzdem zu. Die Pumpstation solle als Denkmal erhalten bleiben. Das werde durch die erfolgreiche Firmengruppe gesichert. Wenn im Pumpensaal Büros eingerichtet werden, verliere Haan einen bedeutenden Kulturraum. Deshalb sei die FDP bereit, die beiden Kastanien zu opfern.
Die WLH begrüßt das Projekt. „Durch den Anbau im rückwärtigen Bereich kann dem Wachstum der Firma Rechnung getragen werden und gleichzeitig der Pumpensaal für kulturelle Nutzungen erhalten bleiben, erläutert Vorsitzende Meike Lukat. WLH-Vertreter Peter Schniewind hatte Bedenken wegen der zwei Kastanien und stimmte deshalb — wie die GAL — gegen die Planung. Bei der WLH gibt es keinen Fraktionszwang.