Haaner sammeln freiwillig Müll ein
Mittwochabend trafen sich acht Bürger und WLH-Mitstreiter, um wildem Müll den Kampf anzusagen. Zwei Zentner kamen zusammen.
Haan. Charlotte Schmitz ist zufrieden. Das Mitglied der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) geht regelmäßig abends in Haan spazieren. Und seit einigen Wochen verstaut sie zusätzlich einen Müllsack in ihrem Rucksack, um am Wegesrand einzusammeln, was da nicht hingehört. Mittwochabend trafen sich acht Bürger und WLH-Mitstreiter am Brunnen des Neuen Marktes, um Charlotte Schmitz zu begleiten.
Ausreichend Müllsäcke hatte die Initiatorin eingesteckt. Die rückenschonenden Greifzangen verlieh der Bauhof der Stadt Haan gerne. Auch für Handschuhe hatte Charlotte Schmitz gesorgt. Das Ziel des Spaziergangs hieß Schillerpark mit Parkplatz und Sandbach. Erfahrungswerte konnte die Haanerin bei ihrer Begrüßung weitergeben: Achtung Glasscherben und Hundekot. Los ging’s mit guter Laune, ermunternden Worten und einem Wetter, das nicht hundetauglich war. WLH-Vorsitzende Annegret Wahlers verriet, dass sie sich vorsorglich mit Skiunterwäsche ausgerüstet hatte. Allerdings blieb der Verlauf des Spaziergangs dann doch niederschlagsfrei. Und darum störte der riesige Regenschirm von Peter Schniewind seine Arbeit. Der Regenschutz musste schließlich an den begleitenden Berichterstatter abgegeben werden. Entsprechend enthusiastisch war Schniewinds Arbeitseifer: „Entweder richtig oder gar nicht“, war seine Devise und ließ seine Zange nach jedem Zigarettenstummel greifen.
Aber auch die Kronkorken, Bier- und Schnapsflaschen kamen ihm in die Quere und verschwanden schnell im Müllsack. Der wurde schwerer und schwerer. Passanten grüßten höflich oder staunten stumm. Junge Menschen, die auf einer Bank im Schillerpark ihre Cola tranken (und nicht rauchten) bekundeten Verständnislosigkeit gegenüber den Müll-Verursachern. Die eigentlichen Täter waren zu der Zeit noch nicht zugegen, weil zu früh am Abend. Das „gute Jagdfieber“, das Charlotte Schmitz zu Beginn gewünscht hatte, griff sehr schnell auf alle Dreck-Sucher über. Annegret Wahlers und Sonja Lütz verloren sich schnell im Gebüsch des Schillerpark-Spielplatzes und fanden „Unaussprechliches“.
Im späteren Gespräch war das WLH-Thema „Toilettenhaus“, das sich in der Nachbarschaft befindet und nach wie vor den Ruf „Nicht begehbar“ oder „Unzumutbar“ genießt, schnell wieder aktuell. Der Haaner Dreck wurde aber auch von einer Gruitenerin entfernt. Maike Benter war nach Haan gekommen, weil sie die Dreck-Weg-Idee gut fand. Tatsächlich soll der nächste Spaziergang Ende Mai in Gruiten stattfinden. Nach einer guten Stunde bliesen die Aktiven zum Ende. Die blauen Säcke wurden zusammen getragen. Hans-Jürgen Wolff schätzte fachmännisch: „Zwei Zentner werden es wohl sein“. Charlotte Schmitz lud die Säcke in ihr Auto und brachte sie zum Bauhof an der Ellscheider Straße. Zuvor hatte sie sich bei den 8 Mitstreitern herzlich für die Teilnahme bedankt. Nächster Treffpunkt für den Spaziergang ist der 25. Mai um 19 Uhr.