Zahl der Einbürgerungen sinkt — außer in Hilden

In der Gartenstadt beantragten nur wenige die deutsche Staatsbürgerschaft.

Hilden/Haan. Wer die deutsche Staatsbürgerschaft annimmt, hat Vorteile auf dem Arbeitsmarkt, kann an Wahlen teilnehmen und genießt Visa-Erleichterungen bei Auslandsreisen. Dennoch sind die Zahlen eingebürgerter Personen in Hilden und Haan schwankend, im Kreis insgesamt sogar rückläufig.

Das geht aus einem Bericht von Information und Technik NRW hervor. Die Einbürgerungszahlen in Hilden schwanken seit Jahren. Für 2015 meldet der Landesbetrieb einen Anstieg auf 104 Einbürgerungen. Das entspricht einem Plus von 16,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2014: 89). In den Jahren 2006 (154) bis 2009 (50) sanken die Einbürgerungszahlen kontinuierlich. Da die Stadt Hilden im Jahr 2010 ein KOMM-IN-NRW Projekt dem Thema „Einbürgerung“ widmete, steigerten sich die Zahlen in 2010 (107) und 2011 (135) augenfällig. Im Verlaufe des Projekts wurden große Teile der ausländischen Bevölkerung angeschrieben und auf die Informationsangebote des Bürgerbüros zum Thema Einbürgerung aufmerksam gemacht. Nach Angaben des Integrationsberichts 2015 der Stadt Hilden, hatten im August des vergangenen Jahres rund 12,5 Prozent (6 328 Personen) der Hildener eine ausländische Staatsangehörigkeit (10 Prozent in 2013). 5 138 Personen hatten zusätzlich eine weitere Staatsangehörigkeit. Insgesamt wohnten im August 2015 Menschen aus 111 Ländern in Hilden. Die größte Anzahl bildeten Personen aus der Türkei (949), gefolgt von den Herkunftsländern Italien (696) und Polen (540). Das vierthäufigste Herkunftsland ist Portugal (386).

In Haan blieben die Einbürgerungen in den letzten zehn Jahren auf niedrigem Niveau. 2015 erhielten nur 29 Personen die deutsche Staatsangehörigkeit, eine weniger als im Vorjahr. Rückblickend lagen die Einbürgerungen 2011 mit 79 auf einem Zehn-Jahres-Hoch. Im gesamten Kreis Mettmann wurden 2015 637 Personen eingebürgert. 2014 waren es noch 660 (- 3,5 Prozent). Insgesamt sind die Einbürgerungszahlen, mit ein paar wenigen Hochs, seit dem Jahr 2000 (1 962 Einbürgerungen) rückläufig.

Auch NRW-weit gehen die Einbürgerungszahlen zurück. 2015 sind 26 573 Personen eingebürgert worden — 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr (2014: 27 737). Damit ist die Zahl der Einbürgerungen nach ihrem Höchststand im Jahr 2012 (30 282) bereits das dritte Mal in Folge gesunken.