Auf dem Wunschzettel steht ein neues Rathaus

Am Dienstag stellt ein Fachbüro seine Untersuchungen für einen neuen Verwaltungssitz vor.

Auf dem Wunschzettel steht ein neues Rathaus
Foto: Stadtarchiv

Haan. Seit 1903 steht das Haaner Rathaus auf der Ecke von Kaiser- und Mittelstraße. Es ist ein Denkmal, aber kein Gebäude, das zeitgemäße Büros beherbergt. Und die technische Infrastruktur ist veraltet. Die Gebäudegröße reicht bei weitem nicht aus, die mehr als 180 Mitarbeiter unterzubringen. Stattdessen ist die Verwaltung auf das Rathaus und das Verwaltungsgebäude Alleestraße 8 verteilt. Zusätzlich sind Räume an der Kaiserstraße angemietet und einzelne Schreibtische in die unmittelbare Nähe zur als Flüchtlingsunterkunft dienenden alten Landesfinanzschule ausquartiert. Hinzu kommt, dass die Bestandsgebäude in schlechtem Zustand sind und kurzfristig Investitionen von mindestens drei Millionen Euro erfordern.

Schon seit Jahren gibt es immer wieder Diskussionen darüber, ob ein Neubau nicht günstiger und vor allem wirtschaftlicher sein könnte als der Fortbetrieb und die Aufrüstung der Altgebäude. Entscheidungen wurden immer wieder aufgeschoben, weil im Haushalt schlicht das Geld fehlte. Das ist zwar derzeit auch nicht vorhanden. Aber immerhin liegt jetzt eine erste Voruntersuchung vor.

Die Ergebnisse werden am kommenden Dienstag in einer öffentlichen Ratssitzung präsentiert, die dazu eigens in die Aula des Schulzentrums Walder Straße verlegt worden ist. Vier Varianten sind untersucht worden — die günstigste schließt nach ersten Schätzungen mit mehr als 26 Millionen Euro ab. Geprüft wurden folgende Alternativen: ein Neubau auf der grünen Wiese (allerdings gibt es dafür kein Grundstück), ein Neubau auf dem Areal der ehemaligen Landesfinanzschule (wie lange das Areal mit Eigentum des Landes noch als Flüchtlingsunterkunft dienen muss, ist unklar). Alternative drei: Neubau auf dem städtischen Grundstück Rathauskurve; der Anbau an der Mittelstraße würde abgerissen). Und schließlich: die Zweistandort-Variante „Rockwell“; hier gäbe es einen kleinen Neubau in der Rathauskurve und das Technische Rathaus würde später im zweiten Bauabschnitt der Flüchtlingsunterkunft an der Düsselberger Straße untergebracht. Bis auf die Lösung auf der grünen Wiese enthalten alle Varianten rund 540 Quadratmeter Fläche, die als neues Quartier für die Volkshochschule dienen würden. Der historische Rathauskern bliebe jeweils erhalten, um für repräsentative Zwecke zu dienen.

Das Ergebnis der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung liegt in einem sehr umfangreichen Bericht (258 Seiten) vor. Hier sind die getätigten Annahmen, die Erkenntnisse aus den Begehungen der Bestandsgebäude, die zugrundegelegten Kosten, Kaufpreise, Verkaufserlöse ausführlich beschrieben.

Die Verwaltung will bis Ende des Jahres 2018 Fragen mit den Fachämtern und auch der Volkshochschule klären. Für die Erarbeitung des Raum- und Funktionsbedarfs unter Berücksichtigung der zukünftigen Arbeitsorganisation der Stadtverwaltung sollen externe Fachleute eingebunden werden. Im Haushaltsplan 2018 sollen rund 70 000 Euro Planungskosten vorgesehen werden.

Die Analyse ist über das Ratsinformationssystem abrufbar, und zwar als PDF-Datei aus der Tagesordnung zur Ratssitzung.

haan.de