Hilden Die BA nimmt Stellung zu leeren Radboxen
Hilden. · (cis) Der Stadtrat hat seit 2020 die Gebühr für die rund 210 abschließbaren Fahrradboxen auf 40 Euro pro Jahr oder 3,50 Euro im Monat halbiert. Gleichwohl sind aktuell nur 97 Boxen vermietet (die WZ berichtete) Das wundert Doris Spielmann-Locks, sachkundige Bürgerin der Bürgeraktion Hilden (BA), nicht: „Die Radfahrer, die durch den Einsatz ihrer Muskelkraft schon viel zur Erhaltung der Natur und zum Umweltschutz beitragen, werden auch noch zur Kasse gebeten.
Im Gegensatz dazu ist das Parken der Pkw auf dem Park-and-Ride-Parkplatz kostenlos. Mit dieser Philosophie kann eine Verkehrswende nicht begonnen werden.“ Dass nur so wenige Radboxen vermietet seien, lasse sich nicht allein auf die Corona-Pandemie zurückführen: „Hier stimmt der Bürger ‚mit den Füßen’ ab.“
Modellrechnung mit Rad-Boxen und Pkw-Stellplätzen
In einem früheren Artikel hatten wir eine Rechnung aufgemacht. 30 Euro im Jahr kostet ein Anwohnerstellplatz auf der öffentlichen Straße. Auf einem Pkw-Stellplatz ließen sich auch fünf abschließbare Radboxen unterbringen. Gebühr: fünf mal 40 Euro gleich 200 Euro im Jahr. Spielmann-Locks sagt dazu: „Die Gedankenspiele des Fahrradexperten der Stadtverwaltung, Lutz Groll, lassen offenkundig erkennen, worum es der Verwaltung geht: Abzocke der Radfahrer.“ Da hat die sachkundige Bürgerin der BA etwas missverstanden – denn es handelt es sich nicht um ein Gedankenspiel von Lutz Groll. Diese Rechnung wurde im Zeitungsartikel aufgemacht, um damit zu zeigen, wie ungleich Auto- und Radfahrer zurzeit noch behandelt werden.
Doris Spielmann-Locks schreibt in ihrer Pressemitteilung selbst: „Auf einem 30 Euro pro Jahr teuren Parkplatz teilen sich fünf Radfahrer die Jahresgebühr. Das würde nur sechs Euro kosten pro Radfahrer.“ Genau darum geht es. Spielmann-Locks schreibt weiter: „Aber solange Pkw und andere motorisierte Fahrzeuge kostenlos auf öffentlichen Plätzen und Straßen parken können, ist es geradezu von der Hildener Verwaltung dreist, vom Radfahrer Parkgebühren zu verlangen.“ Das kann man so sehen. Allerdings: Nicht die Hildener Verwaltung verlangt die Gebühren, sondern der Stadtrat. Die Verwaltung setzt nur einen Mehrheitsbeschluss des Bürgerparlaments um.