Bahnhof: Kulinarik trifft Kultur

Der Erkrather Ralf Hansen betreibt das Restaurant „Depesche“ im Hildener Bahnhofsgebäude.

Hilden. Der Alte Bahnhof in Hilden hat zwei neue Schaffner. Ralf Hansen und Dieter Franken empfangen dort nun die (Fahr-)Gäste und möchten die Weichen neu stellen. „Wir möchten hier nicht nur Speisen und Getränke, sondern auch Kulturveranstaltungen anbieten“, betont Geschäftsführer Ralf Hansen. Mit dem Einstieg in die Gastronomie betritt der Erkrather unbekanntes Terrain — zuvor war er Chef eines ambulanten Pflegedienstes mit rund 70 Mitarbeitern.

Hansens Kompagnon kommt aus der Gastronomie und kümmert sich um Küche und Karte, die auch künftig mediterran geprägt aber auch Abwechslung bieten soll. „Die Karte wechselt ständig. Zusätzlich binden wir regionale und saisonale Spezialitäten mit ein. Denn wenn wir selbst essen gehen, möchten wir auch nicht immer das Gleiche vorgesetzt bekommen“, sagt Hansen.

Als einer der beiden neuen „Bahnhofsvorsteher“ ist er vor allem für das Veranstaltungskonzept. Gerade ist eine Ausstellung mit Wunschbildern des Ateliers Hofer zu sehen gewesen, und die Krimireihe „Mord am Montag“ hatte ebenfalls bereits Premiere. „Da hatten wir erheblich mehr Besucher als erwartet — und das trotz der Ferien und des ungewöhnlichen Tages“, berichtet Hansen.

Er hat für die Lesung mit Autoren aus der Region bewusst den Montag gewählt. „Dieser Tag ist kulturarm, und ich habe mich selbst schon häufig darüber geärgert, dass an dem Tag nichts los oder sogar geschlossen ist. Doch wenn alle anderen da nichts machen, dann eben wir.“ Die Idee zum literarischen Abend ist gemeinsam mit Ralf Buchholz von der Neanderart-Group entstanden, der bereits den Krimi-Waggon in Erkrath initiiert hat. Bei der nächsten Veranstaltung (25. August) liest Jan Michaelis aus seinem Werk.

„Langfristig möchten wir das Programm noch ausweiten“, verspricht Ralf Hansen. Er möchte auch Bands im Bahnhof eine Bühne bieten. „Da sind wir noch in Gesprächen, doch spätestens bei der Hildener Kneipentour möchten wir dabei sein. Da wir etwas abseits der Innenstadt liegen, möchten wir mit solchen Zusatzangeboten auf uns aufmerksam machen.“