Baustelle Teichkamp bringt Missmut

Die Anlieferung und Montage eines Fertighauses blockierte Anwohner über Stunden. Es gab keine Informationen.

Haan. Ein Begegnungsverkehr von zwei Fahrzeugen ist auf der schmalen Straße Am Teichkamp nur schwer möglich. Wenn dann Tieflader und Lastkran im Einsatz sind, ist an ein Passieren nicht mehr zu denken. Verständlich also, dass sich Anwohner der Straße in Oberhaan förmlich eingesperrt fühlten, als am vorigen Dienstag einen Tag lang ein Fertighaus aufgestellt wurde.

Von der Vollsperrung der Straße wussten die Anwohner nichts. Obwohl das Bauaufsichtsamt den Bauherren aufgegeben hatte, „die von der Sperrung betroffenen Anwohner frühzeitig über die Sperrung zu informieren“. Das teilte Helga Frehoff, Straßenverkehrsbehörde der Stadt Haan, in einer Antwort an Rico Mark Rüde und Nina Grünscheidt ausführlich mit.

Beide hatten in einer langen Mail an die Stadtverwaltung, an Ratsfraktionen, Bezirksregierung Düsseldorf, Kreis Mettmann und Presseorgane ihrem und dem Ärger ihrer Nachbarn aus den Häusern Teichkamp 1-14 Luft gemacht. Rico Marc Rüde stellt fest, dass seit Monaten neuer Baugrund an der Straße Am Teichkamp geschaffen werde. Diese Arbeiten verlangten den Nachbarn einigen Langmut ab. „Man kann sich ja erstmal damit anfreunden, dass ständig auf der gesamten Straße Versorgungsleitungen abgeschaltet werden, da ja neue angeschlossen werden müssen. Ich kann auch noch nachvollziehen, dass die Baufahrzeuge immer mehr Schäden an der Asphaltdecke anrichten, da ich ja davon ausgehe, dass die Stadt Haan diese wieder instand setzt, ohne das den Anwohnern zur Last zu legen“, so Rüde. „Dass laufend Baufahrzeuge die einzige Zufahrt in die Straße blockieren, das geht gar nicht!“ stellt Rüde klar. „Meine Lebensgefährtin und zig andere Anwohner haben heute Morgen geschlagene eineinhalb Stunden zugebracht, vollkommen desinteressierten Arbeitern zuzuschauen und es war letztendlich nur durch den Einsatz der Polizei (...) möglich, dass die Straße kurzzeitig frei gemacht wurde, um dann doch endlich einmal dort durchzukommen. Während der Arbeiten ist die Straße nicht einmal für Fußgänger passierbar!“, schilderte Rico Marc Rüde die Verhältnisse.

Er fragte sich, wie im Notfalle Lösch- und Rettungskräfte passieren könnten, wenn nicht einmal Nachbars Dackel an der Arbeiterschaft vorbeikomme. „Wenn Vollsperrungen angeordnet werden, erhalten die Feuerwehr und die Polizei immer eine Kopie der Anordnung, damit sie informiert sind,“ informiert Helga Frehoff. Und: „Am 9. Mai mittags hat das Tiefbauamt eine Kontrolle durchgeführt. Es war niemand vor Ort und die Straße war frei und sauber“, ergänzt Frehoff. Das war auch gestern Morgen so. Und Michael Mäscher, Architekt der Firma Finke-Baukunst, war völlig überrascht von der Kritik. Denn der Investor hat eigens eine Baustraße für das neue Wohngebiet erstellt. Die Kanalisation und die Versorgungsleitungen sind im Erdreich vergraben. Mit dem Bau der Häuser solle erst im Spätsommer begonnen werden. Vorige Woche seien keine Bauarbeiten gelaufen.