Hilden Hildener brauchen Geduld: Drei Brücken bis 2020 gesperrt
Hilden. · Die Erneuerung maroder Brücken ist schwieriger als erwartet.
„Bitte reparieren statt stilllegen!“ steht auf einem Transparent an der gesperrten Fußgängerbrücke Richard-Wagner-Straße. Unterzeichnet mit „Die Anwohner/Beitragszahler“. Drei Brücken seien seit etlichen Monat gesperrt, erläutert Michael Adams: „Als Anwohner haben wir eine Initiative gestartet, um die Stadt aufzufordern, diesen Missstand in Ordnung zu bringen.“ An der Richard-Wagner-Straße müssten Kinder und Eltern erhebliche Umwege in Kauf nehmen, um zur Kita Nordlichter zu gelangen. Ähnliches gilt für Besucher des Jugendtreffs Area 51. Und auch am Eichelkamp gebe es keine direkte Verbindung mehr zwischen Spiel- und Sportplatz.
Auch die Allianz für Hilden hat sich des Themas angenommen und möchte mit einer Anfrage von der Verwaltung wissen, wann denn mit einer Erneuerung/Reparatur der Brücken zu rechnen sei.
Geld für Erneuerung wurde
vom Rat inzwischen freigegeben
Nachdem erhebliche Mängel am Tragwerk festgestellt wurden, habe die Stadt alle drei Holzbrücken aus Sicherheitsgründen sperren lassen, erläutert Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann. Für die Erneuerung habe die Verwaltung Geld beantragt. Das wurde inzwischen vom Stadtrat freigegeben.
Ein Ingenieur-Büro sei mit dem Neubau der Brücken am Eichelkamp und an der Richard-Wagner-Straße beauftragt worden. „Die Planung wird gerade erstellt“, so Mittmann. Dann sei aber ein neues Hindernis aufgetaucht: „Im Moment ist unklar, ob die Stadt Hilden auch noch eine wasserrechtliche Genehmigung braucht. Wenn ja, kann die Ausschreibung erst erfolgen, wenn die Genehmigung des Kreises vorliegt.“ Die Stadt glaubt, dass keine wasserrechtliche Genehmigung nötig ist, muss diese Frage aber erst zusammen mit der Kreisverwaltung klären.
Auch bei der dritten maroden Holzbrücke über den Hoxbach zum Abenteuerspielplatz gab es einige Probleme. Die Stadt habe die neue Brücke bereits im Frühjahr ausgeschrieben. „Ergebnis war nur ein einziges Angebot“, berichtet Mittmann: „Und das war auch noch doppelt so teuer wie kalkuliert.“ Deshalb habe die Stadt die Brücke erneut ausgeschrieben. „Die Angebote liegen inzwischen vor, sind aber noch nicht geprüft.“ Der Tiefbauamtsleiter rechnet damit, dass die Brücke zum Abenteuerspielplatz Anfang 2020 erneuert werden kann. Wann auch die beiden anderen Holzbrücken ersetzt sind, müsse man sehen.
Damit Holzbrücken eine lange Lebensdauer erreichen und keine Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu Brücken aus Beton und Stahl entstehen, müssen sie konstruktiv gut geschützt und richtig geplant sein. Auch muss ihr Bau sorgfältig ausgeführt werden. Dafür werden Regelwerke benötigt, die den aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik abbilden. Solche umfangreichen technischen Richtlinien fehlen bisher für Holzbrücken.