Benrather Straße: Kaufleute wollen Parkplätze
Den Wegfall der Stellflächen für Kurzparker an der Benrather Straße finden Händler „geschäftsschädigend“.
Hilden. Sicherheit geht vor. Darum ist zu Beginn des Jahres der Taxistand an der Benrather Straße verlegt worden. Seither warten die Taxen vor dem Kino auf Fahrgäste, während die Bushaltestelle näher an die Mittelstraße herangerückt ist. Dazwischen gibt es einige Flächen, die von den ansässigen Geschäften als Ladezone genutzt werden können. Vier bis fünf Parkplätze für Kurzparker (Parkscheibe) sind durch die Umstrukturierung entfallen.
Den Wegfall der Kurzparker-Plätze betrachten die dort ansässigen Geschäftsleute als „geschäftsschädigend“. In einem Schreiben hat sich die Interessengemeinschaft der Kaufleute an der Benrather Straße (vom Kino bis zum Café Karnstedt) deshalb an Bürgermeister Horst Thiele gewandt und darum gebeten, „die Situation noch einmal zu überdenken“. Ihrer Ansicht nach gibt es zwischen Berliner Straße und Klotzstraße auf der Benrather Straße „viele Möglichkeiten für einen Taxistreifen, ohne Geschäftsleute zu schädigen“.
Auf Antrag der FDP hat sich jetzt auch der Stadtentwicklungsausschuss mit dem Thema befasst — und eine Entscheidung zunächst vertagt. Nach einem Vorschlag der CDU soll die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung des Fachausschusses das Gespräch mit den Geschäftsleuten suchen, um gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
Möglicherweise wird der aktuelle Zustand aber noch länger Bestand haben, denn, so der Hinweis der Technischen Beigeordneten Rita Hoff, die Anbindung des Stadtparks an die Fußgängerzone sei Teil des integrierten Handlungskonzepts für die Innenstadt, an dem derzeit noch gearbeitet wird.
Für SPD, Grüne und Freie Liberale ist die aktuelle Lösung „ein guter Kompromiss“ (Jürgen Scholz, SPD), der so belassen werden sollte, da er „Vorteile für Fußgänger und den ÖPNV-Verkehr“ (Susanne Vogel, Grüne) bringe. Sie folgten damit der Argumentation der Verwaltung, die sagt, „dass das Miteinander von Taxistandplatz und Bushaltestelle allzu häufig nicht funktionierte“.
Demnach wurde bis zur Neuordnung des Bereiches nicht selten die Bushaltestelle durch Taxis und andere Autofahrer zugestellt. Wenn dann zwei Busse unmittelbar hintereinander die Haltestelle anfuhren, wurde der Fußgängerüberweg an der Ampel blockiert. Das habe bereits zu zwei Unfällen geführt.
Notgedrungen musste deshalb, so das Argument der Verwaltung, „der knappe Raum zugunsten des öffentlichen Verkehrs wie Bus (30 Meter für Gelenkbus und Normalbus) und Taxi (30 Meter am Tag für sechs Taxen und zehn bis zwölf Meter zur Nachtzeit für zusätzliche vier Taxen) und somit zu Ungunsten privater Interessen reserviert werden“. Im Übrigen sei auch an die Belange der ansässigen Geschäftsleute gedacht worden. „Deshalb wurde hinter dem Taxistand und vor der Bushaltestelle jeweils eine Lade- und Lieferzone von etwa zehn bis zwölf Metern Länge eingerichtet“, sagt die Verwaltung. Denn, so Hoff, „eine Ladezone ist für die Geschäfte wichtiger als Kurzzeitparkplätze“.