Hilden lockt mit großen Namen
Um weitere Unternehmen für die Stadt zu begeistern, wird auch im Internet Werbung gemacht.
Hilden. Die Neueröffnung des Itter-Karrees mit Saturn, Kaiser’s und Adler Modemarkt wird die starke Position des Handels in Hilden weiter festigen. Schon jetzt gibt es in dieser Branche die meisten Arbeitsplätze in Hilden. Von den mehr als 20 000 Beschäftigten sind allein 7400 im Warenankauf und -verkauf in Lohn und Brot. Wichtige Arbeitgeber sind zudem der Dienstleistungsbereich mit mehr als 7000 Beschäftigten und knapp 6190 Arbeitnehmer produzieren Waren.
„Hilden ist ein guter Wirtschaftsstandort“, sagt Wirtschaftsförderer Peter Heinze. Dessen Stärke sei ein starker Branchemix, der das Gewerbesteueraufkommen unabhängiger von Problemen einzelner Branchen mache. Die ökonomische Leistungsfähigkeit drücke sich daher auch im konstant hohen Gewerbesteueraufkommen aus. So wurden im vergangenen Jahr rund 59 Millionen Euro eingenommen.
Von dieser Summe kann manch andere Stadt nur träumen. Aber beim Träumen allein bleibt es nicht. Auch andere Städte buhlen um finanzkräftige Unternehmen, die die Stadtkasse füllen. Zum Beispiel Monheim mit einem extrem niedrigen Gewerbesteuerhebesatz von 300 Prozentpunkten. In Hilden sind es 400 Prozentpunkte.
Trotzdem gehen jede Woche drei bis vier Anfragen nach Gewerbeflächen zum Ankauf oder zur Miete in der städtischen Wirtschaftsförderung ein. „Das ist ziemlich viel“, sagt Heinze, und spreche für eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda. Aber die Stadt Hilden sorgt auch dafür, dass ihr Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen bekannt wird.
Interessenten aus der Nachbarschaft werden beispielsweise mit der Werbetafel am Gewerbegebiet Kreuz Hilden an der Hochdahler Straße auf das Angebot aufmerksam gemacht. In einem Internetportal für Immobilien hat die Wirtschaftsförderung eine permanente Anzeige geschaltet. Auch zu den örtlichen Maklern wird der Kontakt gesucht.
„Wenn sich jemand für Hilden als Standort interessiert, landet er auf jeden Fall auf unserer Internetseite“, sagt Heinze. Und dort erfahren mögliche Interessenten unter anderem, dass auch weltweit agierende Unternehmen wie Qiagen, 3M oder Wincor-Nixdorf ihren Sitz in Hilden haben. „Wir stellen auch immer gerne dar, dass viele chemische Unternehmen und Maschinenbauer in Hilden sitzen“, sagt Heinze. Das zeige dem Interessenten, dass viele Fachkräfte vor Ort beschäftigt sind.
Der wichtigste Faktor in Hildens Werbestrategie ist laut Heinze „die gute Lage“. Und diesen Vorteil wissen vor allem die Unternehmen zu schätzen, die bereits in Hilden vertreten sind. „Wer schon in Hilden sitzt, denkt sehr schnell an Hilden, wenn er einen neuen Standort sucht“, sagt Heinze.
Deshalb sei die Bestandspflege der wichtigste Aspekt der Wirtschaftsförderung. Heinze nennt es „Präventionsprogramm“: Den Kontakt zu Firmen vor Ort suchen, um mitzukriegen, wo der Schuh drückt. Denn wenn es den Hildener Firmen gut geht, dann wird der Standort auch für andere Unternehmen interessant.