Rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz Nach Großbrand Gemüse gut waschen
Update | Haan · Rund 100 Einsatzkräfte haben am Donnerstag in Haan den Brand in einer Lagerhalle an der Düsseldorfer Straße bekämpft. Es kam in mehreren Städten zu Rußablagerungen. „Obst und Gemüse aus dem heimischen Garten darf weiterhin verzehrt werden, sollte aber vor dem Verzehr gewaschen oder geschält werden“, erklärt ein Feuerwehrsprecher.
. Einer der größten Einsätze der jüngeren Vergangenheit hat die Feuerwehr Haan am Donnerstag in Atem gehalten. Um 3.10 Uhr werden die Einsatzkräfte mit dem Stichwort „Gewerbe klein“ alarmiert. Schon auf der Anfahrt erkennen die Feuerwehrleute die Ausmaße des Feuers und lösen Stadtalarm aus. „Die Halle stand in Vollbrand“, erklärt Joachim Schultes.
Doch selbst das reicht nicht, sodass der Einsatzleiter überörtliche Hilfe bei der Kreisleitstelle anforderte. Bis zu 100 Feuerwehrleute bekämpften zwischenzeitlich den Brand in einer Lagerhalle an der Düsseldorfer Straße in Haan. Gegen 16 Uhr meldet Feuerwehrsprecher Joachim Schultes endlich das lang ersehnte „Feuer unter Kontrolle“.
Die Rauchentwicklung war zwischenzeitlich immens: „In einigen Bereichen von Haan, Hilden und Erkrath kommt es derzeit zu niedergehendem Ruß und Brandrückständen. Eine besondere Gefahr geht nach Einschätzung des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz – LANUV – davon nicht aus“, erklärt der Feuerwehrsprecher am frühen Nachmittag. Jedoch sollten kontaminierte Flächen von Schulen und Kindergärten gemieden werden. „Obst und Gemüse aus dem heimischen Garten darf weiterhin verzehrt werden, sollte aber vor dem Verzehr gewaschen oder geschält werden. Sämtliche mit Ruß oder Brandrückständen kontaminierte Oberflächen können nach Aussage des LANUV mit viel Wasser und handelsüblichen Reinigungsmitteln gereinigt werden.“
Bei dem Gebäude handelt es sich laut Feuerwehr um den Firmensitz von drei Firmen. Die Halle sei „durch die massive Brandausbreitung massiv in Mitleidenschaft gezogen, und die darin gelagerten Materialien – Kunststoffgranulat und Lacke – sorgten für eine weithin sichtbare und wahrnehmbare Rauchwolke“. Die Feuerwehrleitstelle löst gegen 4.45 Uhr eine Nina-Warnung aus. Am Vormittag überprüft eine Luftmess-Einheit aus Velbert und Ratingen in Haan und in Erkrath-Hochdahl, ob von dem Rauch eine Gefahr für die Bevölkerung ausgeht. Mit dem Ergebnis: keine akute Gefahr, so Joachim Schultes. Die Nina-Warnung bleibt allerdings noch bis zum Nachmittag aktiv, weil es durch den Qualm zu Geruchsbelästigungen kommt. Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten. Am Nachmittag wird die Nina-Warnung aufgehoben.
Düsseldorfer Straße bis in den späten Nachmittag gesperrt
Zur Unterstützung der Haaner Kräfte werden die Feuerwehr Erkrath und Feuerwehr Mettmann mit je einer Drehleiter sowie die Feuerwehr Hilden mit zwei Löschgruppenfahrzeugen alarmiert. Später fordern die Haaner auch noch Einsatzkräfte aus Ratingen und Erkrath an. Das Deutsche Rote Kreuz Haan verpflegt die Einsatzkräfte vor Ort. Nachdem das Feuer gelöscht ist, kann die Mannstärke vor Ort reduziert werden. Ein Löschgruppenfahrzeug stellt während der Löscharbeiten den Grundschutz auf der Feuer- und Rettungswache in Haan sicher.
Die Löscharbeiten gestalten sich schwierig, da die Halle stark einsturzgefährdet ist, erklärt Joachim Schultes. Am Nachmittag organisiert die Feuerwehr einen Bagger und einen Radlager vom THW, um an alle Glutnester heranzukommen und sie endgültig zu löschen.
Die Düsseldorfer Straße ist bis in den späten Nachmittag hinein zwischen Schlagbaum und Erkrather Straße gesperrt. Autofahrer von/nach Hilden sowie die Busse der Linie 784 müssen eine Umleitung fahren. Außerdem ist auch die Ohligser Straße zwischen Haan und Solingen gesperrt. Beide Straßen sollten am Abend jedoch zumindest halbseitig wieder freigegeben werden. Verletzte gibt es laut Feuerwehrsprecher keine. Warum das Feuer ausbrechen konnte, ist zunächst noch unklar.