Bürgerhaus-Pläne in Warteschleife
Das Gruitener Bürgerhaus ist seit Februar 2012 geschlossen. Es gibt jedoch schon Ideen, wie das Areal künftig genutzt werden kann.
Gruiten. Fast ein Jahr ist vergangen, seit zuletzt in den politischen Gremien über die künftige Nutzung des Gruitener Bürgerhausareals diskutiert wurde. Im Stadtentwicklungsausschuss am 30. April 2015 holte sich die Stadtverwaltung den Auftrag, einen Vorentwurf zu entwickeln, seither ist anscheinend nichts passiert.
„Ich bin nicht zufrieden mit der Arbeit der Verwaltung“, sagte der frühere Ratsherr Heiner Wolfsperger bei der Jahresversammlung der Gruitener SPD. „Es ist nicht in Ordnung, dass so lange Stillstand herrscht“, kritisierte er. Das sei den Bürgern ein „Dorn im Auge“.
Technischer Beigeordneter Engin Alparslan mag diesen Vorwurf nicht gelten lassen. „Wir hatten in den letzten Monaten viele bauplanungsrechtliche Frage rund um die Flüchtlingsunterbringung zu klären. Dazu sind andere Bebauungspläne fertiggestellt worden.“ Derzeit geht der Baudezernent davon aus, dass der Bebauungsplan-Enwurf in der Juni-Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vorgestellt werden kann. „Nach der ersten Diskussion über die Ideen der Aachener Studenten haben uns ganz viele Wünsche der Bürger erreicht.“ Alles musste irgendwie „übereinander gebracht“ werden.
Bis tatsächlich Bagger auf dem Areal zwischen Dörpfeld-, Düsselberger Straße, Seilbahnweg und Marktweg anrollen, dürfte 2018 erreicht sein. „Ein Bebauungsplan dauert in der Regel zwischen einem und anderthalb Jahren.“ Wenn es im Verfahren aber Änderungen geben sollte, könnte eine zweite Offenlage erforderlich sein, was Zeit erfordere.
Im Oktober 2000 wurde das Hallenbad Düsselberger Straße wegen irreparabler Schäden der Dachkonstruktion geschlossen. Gut vier Jahre ist auch das im gleichen Komplex befindliche Bürgerhaus geschlossen. Diese Flächen, das Parkplatz-Gelände und auch Grundstück zur Dörpfeldstraße hin stehen als Bauland zur Verfügung.
Auch das Gelände der Innungskrankenkasse wird überplant, auch wenn es aktuell nicht zur Verfügung steht. Die bevorzugte Ideen aus der Feder einer Studentin gliedert das Areal in drei Bereiche. Entlang der Düsselberger Straße soll eine aufgelockerte Block-Bebauung entstehen. Zum Marktweg hin sehen die Skizzen Reihenhausbebauung mit Gärten vor.
In der Mitte entstehen ruhige Wohnflächen. Denkbar wäre hier ein Mehrzweckgebäude für quartiersbezogene Service-Angebote. Barrierefreie, seniorengerechte Wohnungen stehen ebenfalls auf dem Wunschzettel der Bürger. Mit Blick auf die gute Erschließung durch Buslinien könnten sich auch Arztpraxen in einem Teil der neuen Gebäude anbieten. So manchem Bürger schwebt auch ein Veranstaltungsraum vor. Davon sprach Heiner Wolfsperger auch bei der SPD-Versammlung. Denn seit Schließung des Bürgerhauses fehlt den Gruitener Vereinen eine Veranstaltungsstätte — auch wenn zur Jahresmitte der neue Nikolaus-Bürgersaal im historischen Dorf öffnet.