Ab April 2024 Carsharing-Anbieter möchte nach Hilden
Hilden · Ab April 2024 möchte ein Carsharing-Unternehmen seine Mietfahrzeuge auch in Hilden anbieten. Bis zu 20 Autos könnten dann jederzeit von Nutzern für eine Grundgebühr und einen Kilometer- oder Stundenpreis ausgeliehen werden.
Aller guten Dinge sind drei – nachdem bereits Anfang der 2000er-Jahre ein Anbieter einen Pilotversuch in Hilden gestartet hatte und vor zehn Jahren die großen Anbieter DriveNow und Car2Go sowie Flinkster einen weiteren Anlauf starteten, versucht nun der aktuelle Carsharing-Marktführer, in der Itterstadt Fuß zu fassen. Seit einigen Wochen spricht die Stadt mit dem Unternehmen, das sein Angebot – sollte die Politik an diesem Mittwoch, 15. November, im Stadtentwicklungsausschuss zustimmen – voraussichtlich ab April auf Hilden ausdehnen möchte.
„Die Wirtschaftsförderung hat sich seit September 2023 mit der Miles Mobility GmbH über die Möglichkeiten ausgetauscht, Carsharing in Hilden zu etablieren. Miles ist bereit, sein Carsharing-Angebot voraussichtlich ab April 2024 auf Hilden auszuweiten als sogenanntes Freefloating“, erklärt die Verwaltung. Dies sei die stationsunabhängige Variante des Carsharings: „Die Fahrzeuge nehmen damit wie andere zugelassene Fahrzeuge am Verkehr teil und stehen im öffentlichen Raum.“ Fahrzeuge, die zwei bis drei Tage an einem Platz stünden, würden umgesetzt. Andere Anbieter hatten feste Stationen für ihre Autos vorgeschrieben.
Das Unternehmen Miles sei heute als reiner Freefloating-Anbieter in fünf Städten aktiv: Köln, Düsseldorf, Duisburg, Bonn, Wuppertal. Ein Start in Solingen sei seitens der Klingenstadt angekündigt. „Innerhalb NRW können die Fahrzeuge ohne zusätzliche Gebühr von Stadt zu Stadt gefahren und abgemeldet werden“, heißt es in der Verwaltung weiter. Im übrigen Deutschland gebe es Miles in Berlin, Potsdam, München, Augsburg, Stuttgart und Hamburg.
Da zunehmend auch mittelständische Unternehmen in Hilden Firmen-Pedelecs und ein gefördertes Deutschlandticket anbieten, könne Carsharing wesentlich zu einer stärkeren Multimodalität im Personenverkehr beitragen, berichtet die Stadt weiter. „Miles strebt eine Verdichtung in der Rhein-Wupper-Region an. Bemerkenswert ist, dass Hilden die erste kreisangehörige Stadt des Geschäftsgebiets wäre. Laut Miles spricht für Hilden die hohe Bevölkerungsdichte, die Unternehmen – namentlich Qiagen – sowie die Lage zwischen den Miles-Standorten Düsseldorf, Köln, Wuppertal und in Kürze Solingen.“ Die Stadt rechnet damit, dass 20 Carsharing-Fahrzeuge in Hilden stationiert werden sollen.
Parken auch auf nicht kostenfreien Plätzen möglich
Und das sind die aktuellen Kosten, um ein Miles-Auto anzumieten: Es werden ein Euro Grundgebühr und 98 Cent je Kilometer fällig – inklusive Benzin, erklärt die Stadt: „Stopps ohne Abmeldung kosten 29 Cent je Minute. Für längeren Gebrauch gibt es Drei- und Sechs-Stunden- sowie Tagestarife zwischen 34 und 49 Euro inklusive rund 50 Kilometer. Die Angebote ermöglichen die Nutzung eines Fahrzeuges auch für Menschen, die einen Pkw nur wenig brauchen oder sich ein eigenes Fahrzeug nicht leisten können“, erklärte die Stadt.
Die Autos dürfen laut Plan nicht nur auf kostenfreien Parkplätzen abgestellt werden: „In Abstimmung mit dem Ordnungsamt ist ein Kooperationsvertrag ähnlich geplant, wie ihn auch die Städte Düsseldorf und Wuppertal umgesetzt haben. Parken würde darüber überall dort ermöglicht, wo freies Parken, Parken mit Parkscheibe oder Parkschein möglich ist sowie in den gebührenpflichtigen Bewohnerparkzonen in der Innenstadt“, erklärt die Verwaltung. Für „Ausnahmegenehmigungen von der Straßenverkehrsordnung unter Ziffer 264“ erhält die Stadt Geld: „Die Gebührenhöhe soll sich im Zuge der Gleichbehandlung an den Gebühren für Bewohnerparkausweise orientieren. Für 2024 liegt diese bei 90 Euro je Fahrzeug, ab 2025 bei 120 Euro je Fahrzeug“, so die Stadt. Bei der Gebührenfindung sei berücksichtig, „dass der Standort Hilden kein ,must have‘ ist und der größte Anteil der öffentlichen Parkflächen in Hilden nicht bewirtschaftet wird und somit kostenfrei genutzt werden könnte – P+R, Wohn- und Gewerbegebiete. Miles prüft die Rentabilität der Standorte regelmäßig und verkleinert Geschäftsgebiete auch wieder“, heißt es bei der Stadt.