Der Hildener Einzelhandel verändert sich

Während es am Warrington-Platz Leerstände gibt, locken neue Angebote auf die Schulstraße.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Wieder einmal tut sich was im Hildener Einzelhandel — einerorts mehr, andernorts weniger. Weniger zu sehen ist derzeit am Warrington-Platz, wo die Eisdiele „San Marco“ schon vor einigen Wochen dicht gemacht hat. Im Halbdunkel des Geschäfts steht eine verlassene Leiter, sonst tut sich derzeit nichts. Über die Gründe mochte der Inhaber der Immobilie, Hansgerd Tesche, zuletzt nichts bekannt geben. Nur so viel: „Es ist alles im Fluss. Dass im Hintergrund gearbeitet wird, davon können Sie ausgehen.“ Stadtmarketing-Geschäftsführer Volker Hillebrand weiß da schon mehr. „Es laufen diverse Gespräche mit Interessenten.“ Angestrebt werde eine Nachnutzung im gastronomischen Bereich. Saniert werde auch, so Hillebrand. Der Standort am Warrington-Platz ist attraktiv, die überdachte Terrasse ermöglicht eine Nutzung bei jedem Wetter.

Volker Hillebrand, Stadtmarketing

Schräg gegenüber, im Erdgeschoss des Itter-Karrees, war bis zum 28. Mai noch der Süßwarenladen „Gib Gummi“ zu finden. Mittlerweile gibt es dort keine Leckereien mehr — nur abgeklebte Fenster und eine Nachricht auf DIN-A4-Papier: „Wir bedanken uns für die schöne Zeit“ mit einem Verweis auf den Online-Auftritt des Geschäfts. Die Patrizia Immobilien AG vermietet die Verkaufsflächen des Itter-Karrees, kann aber zum derzeitigen Stand keine genauen Informationen zur zukünftigen Nutzung des Ladenlokals bekanntgeben. Nur so viel: „Nach unseren Informationen hat kein Mieterwechsel stattgefunden“, sagt Ralf Bennink von der Patrizia.

Einen leichten Aufschwung erlebt derzeit die Schulstraße, die mit dem „Lieblingsladen“, nach „Café Bauchgefühl“ und dem Taschengeschäft „Bag in Time“, seit dem 28. Mai den nächsten Neuling in kurzer Zeit begrüßen darf. Das Geschäft in den ehemaligen Räumen von „Sport Voss“ setzt besonders auf ein gutes Preis-Leitungsverhältnis bei Damenmode. Ein paar Nummern kleiner ist es bereits in der Marktpassage auf der Mittelstraße zu finden.

„Hier haben wir nun auch Platz für eine große Auswahl an Herrenjeans“, erklärt Geschäftsleiterin Heidi Heck. Auf rund 180 Quadratmetern präsentieren sich ansonsten Oberteile, Turnschuhe, Hosen und Accessoire von „XS bis XXL und von jung bis alt“, sagt Heck. Sie ist zuversichtlich, dass sich die Schulstraße als Standort rentieren wird. Auch Stadtmarketing-Geschäftsführer Hillebrand blickt positiv auf die Schulstraße. „Teilweise wird hier bereits sehr geschickt auf die Verknüpfung von Online- und lokalem Handel gesetzt.“

Anja Schürg ist mit dem gleichnamigen Haushaltsfachgeschäft schon seit acht Jahren auf der Schulstraße — nach Leerstand und Baustellen begrüßt sie die neuen Nachbarn. „Aber: Auch die Innenstadt von Hilden kann sich nicht dem Onlinehandel verschließen. Ich glaube wir müssen uns klarmachen, dass der Einzelhandel in den nächsten Jahren einen Wandel durchmachen wird.“ Konkret würden die Verkaufsflächen schrumpfen, andere Nutzungsformen für ehemalige Gewerbeflächen müssten ins Gespräch gebracht werden.