Der Integration verpflichtet: Politik lobt ausländische Vereine
Politik lobt die Arbeit der ausländischen Vereine und Initiativen, die die Bemühungen der Stadt unterstützen.
Hilden. Erhan Akyol lebt und arbeitet gerne in Hilden. „Wir fühlen uns als Verein in der Stadt gut aufgehoben“, sagt der Vorsitzende der Türkisch Islamischen Gemeinde. Hin und wieder gäbe es Probleme mit üblen Wandschmierereien, aber generell fühle er sich bei der Bevölkerung gut angenommen. Akyol bewertet die Bildungsmöglichkeiten für Kinder mit ausländischen Wurzeln ebenso positiv, wie die Integrationsbemühungen der Stadt. Die wird seit dem Jahr 2005 intensiv und systematisch vorangetrieben.
In der Sitzung des Sozialausschusses zollten die Mitglieder der Arbeit der Stadtverwaltung jedenfalls ein großes Lob — und zwar fraktionsübergreifend. „Die Bilanz zeigt deutlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Sozialdezernent Reinhard Gatzke: „Zumal wir das Projekt schon vor Jahren und so frühzeitig auf den Weg gebracht haben.“
Und was ist in Hilden konkret passiert? Es ist ein Integrationsbüro eingerichtet worden, das Sozialamt wurde umbenannt und heißt mittlerweile Amt für Soziales und Integration. Außerdem wurden die Amtsleitungen durch den Bürgermeister zu Integrationsbeauftragten ihrer Ämter ernannt. Zudem gibt es die neue Stelle eines interkulturellen Beraters. Eine Mitarbeiterin der Stadtbücherei widmet sich dezidiert dem Thema Integration, und es wurde auf der Homepage der Stadt ein spezielles Internet-Integrationsportal geschaffen.
Der personellen Ausstattung der Verwaltung im Amt für Soziales und Integration (Integrationsbüro), im Amt für Jugend, Schule und Sport (interkultureller Berater) und im Kulturamt (Mitarbeiterin für Integration in der Stadtbücherei) stehen zahlreiche Gruppen, Vereine und Initiativen sowie Einzelpersonen gegenüber, die, so die Verwaltung, „durch ihr Engagement beweisen, dass sie sich der Integrationsarbeit verpflichtet fühlen“. Beispielhaft seien der Griechisch-Deutsche Freundeskreis, der Circolo Italo-Tedesco, der Jugoslawisch-Deutsche Kulturverein, der Marokkanische Freundeskreis oder die Türkisch-Islamische Gemeinde genannt.
„Gut im Rennen“ ist Hilden auch, was die Unterbringung von Asylbewerbern angeht. „Das ist noch beherrschbar“, sagte Gatzke. Aktuell seien 102 Asylbewerber in Hilden registriert. „Derzeit ist ein verstärkter Zuzug von Asylbewerbern festzustellen. Neben dem Anstieg von Menschen aus den Krisengebieten der Welt kommen zunehmend auch Asylfolgeantragsteller aus dem ehemaligen Jugoslawien, sprich Serbien“, sagte Gatzke. Allerdings rechne er mit einer Entspannung spätestens im Frühjahr, wenn die harten und kalten Wintermonate vorüber seien. „Dann kehren die Leute wieder in ihre Heimat zurück“, sagte Gatzke.
Untergebracht werden die Asylbewerber an der Forststraße 21-23a — dort stehen noch 40 Plätze zur Verfügung — und im Haus Richrather Straße 257, wo weitere 20 Plätze zu vergeben wären. Überdies bestehe an der Forststraße auch noch die Möglichkeit, das Dachgeschoss auszubauen und um 30 Plätze zu erweitern. Allerdings wäre das Ganze mit Kosten von rund 425 000 Euro verbunden.