Engagement in Hilden Ehrenamtler freuen sich über Interesse

Hilden · Alle zwei Jahre bietet die Ehrenamtsbörse in der Innenstadt von Hilden die Gelegenheit, sich über die Vielfalt an Institutionen und Vereinen in der Stadt und ihre Arbeit und Ziele zu informieren.

Die Foodsharer Jose Antonio Juarez und Claudia Klatt-Haase stellen ihre Arbeit vor.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Natürlich spielte bei der Ehrenamtsbörse Hilden auch das Wetter mit, aber häufig war an den Info-Ständen tatsächlich zu hören, dass das Interesse an ehrenamtlicher Tätigkeit in der Hildener Stadtbevölkerung nach Corona definitiv gestiegen sei. Es ist kein Geheimnis, dass ein Großteil der sozialen Angebote für Kinder, Jugendliche oder sozial benachteiligte Menschen ohne das Engagement einer Vielzahl von ehrenamtlich sich einbringenden Menschen kaum zu bewerkstelligen wäre.

Seit 2005 bietet daher die Ehrenamtsbörse alle zwei Jahre in der Innenstadt Gelegenheit, dass sich Hildener Bürgerinnen und Bürger in einem zwanglosen Gespräch über die Ziele der einzelnen Institutionen, Vereine und Initiativen informierten können, und vielleicht auf diese Weise Lust bekommen, sich in der einen oder anderen Weise zu engagieren.

Die Feuerwehrmänner Giuseppe Stricagnoli und Andre Schnieber (v. li.) informieren Susanne Brandenburg.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

„Bislang waren schon fünf Leute da, die ernsthaft erwägen, bei uns mitzumachen“, freute sich Claudia Klatt-Haase, die gemeinsam mit Monika Effertz die FoodSharing-Initiative Hilden repräsentiert. Der Stand gleicht einem kleinen Marktstand, an dem José-Antonio Juarez sehr ansprechend reichlich Gemüse, Obst und Brotsorten anbietet, jedoch ohne Geld zu verlangen. Der Initiative geht es ausschließlich darum, Lebensmittel zu retten und weiter zu geben, in der Regel über eine App. „Wir erhalten die Lebensmittel von den Erzeugern. Jedermann, unabhängig von sozialer Bedürftigkeit, kann sie haben, es fließt kein Geld“, erklärte Claudia Klatt-Haase und betonte, dass es der Initiative ausschließlich darauf ankomme, die skandalöse Vernichtung von Lebensmitteln, die rund ein Drittel ausmacht, zu verhindern. „Wir möchten darauf hinarbeiten, dass wir uns selbst abschaffen können“, so die Food-Aktivistin, „denn dann gäbe es nämlich keine Vernichtung von Lebensmitteln mehr“.

Auch wenn die Einsatz-Lastwagen der Feuerwehr vorrangig das Interesse von Kindern, die mit dem ehrenamtlichen Engagement noch etwas Zeit haben, auf sich ziehen, so kann die Feuerwehr dennoch nicht über Nachwuchssorgen klagen. „Wir sind durch eine sehr aktive Jugendfeuerwehr gut aufgestellt, aber wir haben auch zahlreiche Quereinsteiger, die mit 30, 40 Jahren den Weg zur Feuerwehr finden und dann überwiegend an Wochenenden entsprechend ausgebildet werden“, erklärte Stephan Burkhardt, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Hilden. Derweil nimmt Susanne Brandenburg, die für die CDU im Hildener Stadtrat sitzt, die neue Schutzkleidung für Feuerwehrmänner in Augenschein. Sie ist sichtlich erfreut, als sie zu hören bekommt, dass die neue Ausrüstung gegenüber der alten signifikante Verbesserungen bietet, denn schließlich sei die Stadt für die Finanzierung der Feuerwehr-Ausgaben verantwortlich.

Auf die große Neugier von Kindern stieß das emsige Bienenvolk hinter Glas, das der Bienenzüchter-Verein Hilden und Umgebung an seinem Stand präsentierte. Offenbar profitieren vom gestiegenen Umweltbewusstsein nicht nur Nabu und Co., sondern auch die Hobby-Imkerei. So kann sich der Bienenzüchter-Verein aktuell über eine gestiegene Zahl an Mitgliedern freuen. Dabei wollen sich offenbar viele Frauen nicht mehr mit der Aussaat bienenfreundlicher Pflanzen in Blumenkästen oder Beeten begnügen. „Zu uns kamen im vergangenen Jahr viele jüngere Leute, und überraschender Weise mehr Frauen als Männer, die sich gezielt durch die Imkerei für den Naturschutz engagieren wollten“, sagte Johannes Caspary, Vorsitzender des Bienenzüchter-Vereins.

Die Diskussionen um die Energiesicherheit in der Zukunft und letztlich auch der strahlende Sonnenschein führten sicherlich dazu, dass der kleine Stand der BürgerSolarBeratung stets dicht umlagert war. Und mancher Fahrer eines herkömmlichen E-Bikes bestaunte das erste Solar-Fahrrad, das seine Energie nicht aus der Steckdose, sondern über ein Photovoltaik-Panel bezieht.