"Ich finde es gut, das auch wirklich mit Leuten zu machen, die den Beruf tatsächlich ausüben", sagte Lehrer Wilfried Kliebisch. Er ist Studien- und Berufskoordinator - oder einfach kurz: "Studbo". Ins Berufsinformationszentrum zu gehen oder im Internet nach Berufen zu suchen, ist ihm zu unpersönlich, sagte er.

Es ging zum Teil sehr persönlich zu in den dreimal 20 Minuten, die die Schüler Zeit hatten, um jeweils einen Beruf näher kennen zu lernen. "Wenn das Flugzeug abstürzt, wer ist dann schuld?" - "Haben Sie schon mal bei einem Pilotenstreik mitgemacht?" Tim Riedl, Technischer Direktor bei der Lufthansa, wurde von den Schülern förmlich mit Fragen gelöchert.

Luisa Hofmeier (17) interessierte sich für den Bereich, weil sie selbst gerne viel reist. "Mir wird aber immer so schnell schwindelig", sagte sie. Als Pilotin habe sie es dann schwer, sagte Tim Riedl. Reaktionsfähigkeit und Multi Tasking seien sehr wichtig im Cockpit. Doch Tim Riedl war vor allem Vertreter für den Beruf Luft- und Raumfahrttechniker. Luisa interessierte dieses Technische weniger. Dafür stieg Fabian Wolf (17) darauf ein. "Ich finde es spannend, welche große Verantwortung man hat", sagte er.

Besonders voll war es auch um den Tisch von Kriminalkommissar Frank Eigelshofen. Auch er hatte von vielen unterschiedlichen Berufen bei der Polizei zu erzählen. Von der Streife bis zur Leitstelle - alle fünf Jahre wechsele er die Stelle. "Man kann aber auch zum SEK."

Darauf hatte Yasin Kufa (16) nur gewartet. "Ich habe als Kind immer von solchen Einsätzen geträumt", sagte er. Entschieden hatte sich der Elftklässler noch nicht. Medizin, Jura oder Polizei - alle drei Bereiche, die er am Berufsinfoabend kennen gelernt hatte, interessieren ihn. "Ich finde es sehr gut, mal reinzuschnuppern", sagte er. Und mit seiner Entscheidung hat er ja noch ein bisschen Zeit.