Nach Aufschrei in Hilden Entscheidung über Itterbäume steht noch aus
Hilden · Fällen oder stehenlassen? Ein Treffen von Kreis und BRW hat noch zu keiner Entscheidung geführt.
(tobi) „Niemand hat die Absicht, in großem Stile Bäume zu fällen“, sagt Kreissprecherin Daniela Hitzemann nach einem ersten Treffen von BRW- und Kreisvertretern. Und vorläufig werde auch erst einmal nicht gefällt. „Das wollen alle verhindern“, sagt sie. Ob alle Bäume an der Itter stehenbleiben können, ist allerdings noch unklar. Mehreren Hundert Bäumen an der Itter droht auf einem etwa einen Kilometer langen Stück ab der Brücke der Güterstrecke in der Nähe des Finanzamtes die Rodung. In diesem Bereich ist die etwa 1,50 Meter hohe Böschung in der Hochwasser-Gefahrenkarte der Bezirksregierung Düsseldorf seit 2019 als „Hochwasser-Schutzeinrichtung“ ausgewiesen. Einige Uferbereiche gelten demnach als Deich, hatte Engin Alparslan, Geschäftsführer des Bergisch-Rheinischen Wasserverbandes (BRW), erklärt. „Und auf einem Deich darf kein Baum stehen.“ Die Bäume würden mit ihren Wurzeln zwar den Boden festigen. „Wenn aber ein Baum umstürzt, entsteht ein riesiges Loch.“ Und das soll vermieden werden. Kreis- und BRW-Vertreter haben sich nun zusammengesetzt, um das weitere Vorgehen zu besprechen. „Wir werden uns die Unterlagen des Planfeststellungsverfahrens bei der Bezirksregierung anschauen“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Die Unterlagen stammten aus den 1960er-Jahren. „Dabei wird geprüft, mit was für einem Bauwerk wir es zu tun haben – also ob es sich tatsächlich um einen Deich handelt“, erklärt sie. Im günstigsten Fall stelle sich heraus, dass es sich nicht um einen Deich handelt und die Bäume stehenbleiben können. Kreis und BRW möchten sich zügig mit der Bezirksregierung zusammensetzen und den Sachverhalt klären – wann eine endgültige Entscheidung über die Bäume fällt, ist noch unklar. Aber: „Niemand möchte die Bäume fällen“, betont Daniela Hitzemann noch einmal. Die Überlegungen, Hunderte Bäume an der Itter zu fällen, hatten für einen Aufschrei in Hilden gesorgt. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz forderte z.B. eine öffentliche Diskussion, bevor irgendeine Maßnahme in Gang gesetzt werde.