Felsenquelle meldet Zuwachs
Das Unternehmen setzt auf neue Produkte und ab 2020 auf die nächste Generation.
Haan. Ob es heute mehr oder weniger regnet, macht sich in den sieben Brunnen der Haaner Felsenquelle frühstens in 50 Jahren bemerkbar. „Das dauert sehr lang, bis wir das merken“, sagt Firmenchefin Gabriele Römer.
Zu spüren bekommt das Familienunternehmen das schlechte Wetter aber dennoch. „Unsere Absatzzahlen stimmen derzeit überhaupt nicht“, sagt sie. Die Monate Januar und Februar seien noch ganz gut gewesen, „aber alles, was danach kam, hat uns ein Minus beschert“, fügt sie hinzu.
Mit Blick auf das vergangene Jahr ist Gabriele Römer zufrieden. „Obwohl die Mineralwasserbranche an ihre Grenzen gekommen ist, und es bundesweit nur einen Zuwachs von 0,2 Prozent gab, haben wir ein Plus von 2,5 Prozent gemacht“, sagt sie. Vor allem die „Bergische Waldquelle“, das stille Wasser in der Ein-Liter-Glasflasche, komme gut an. „Wir haben in diesem Bereich sogar einen Zuwachs von 12,7 Prozent“, sagt sie.
Darüber hinaus hat das Unternehmen mit Sitz an der Flurstraße im vergangenen Jahr noch einmal angebaut und weitere 3600 Quadratmeter für Lager und Produktion in Betrieb genommen. Die Büros von Gabriele und Helmut Römer wurden so umgeräumt, dass dort jetzt auch ihre Söhne Thomas (32) und Stephan (25) einen Arbeitsplatz haben. „Wir wollen uns verjüngen“, kündigt Gabriele Römer an.
Deshalb hat die Felsenquelle für die kommenden fünf Jahre auch einen neuen Produktionsleiter eingestellt, der sein Wissen und Können an den Nachwuchs weitergeben soll. 2020 wollen sich Gabriele und Helmut Römer aus der Firmenleitung zurückziehen und die Geschäftsführung ihren Kindern überlassen.
Dass in der Mineralwasserbranche die Möglichkeiten des Wachstums begrenzt sind, weiß auch Familie Römer. „Wenn wir auf dem derzeitigen Niveau bleiben können, sind wir zufrieden“, sagt die Inhaberin. In Zukunft gelte es, weniger auf Wachstum als vielmehr auf Qualität zu setzen. Gabriele Römer: „Wir müssen jedes Jahr eine Million Euro investieren, um die Qualität unseres Unternehmens und unserer Produkte halten zu können.“
Dem Thema Fracking (Erdgasgewinnung, bei der mit viel Druck Wasser und auch giftige Zusatzstoffe ins Erdreich gepresst werden) steht sie kritisch gegenüber. „Wenn sich Schadstoffe in unserem Wasser befinden, wird uns die staatliche Anerkennung entzogen und damit die Grundlage unseres Unternehmens“, sagt sie. „Wir sind im Gespräch mit Bundes- und Landesregierung und hoffen weiter, dass dieses Verfahren im Kreis Mettmann nicht zur Anwendung kommt.“