Schule sucht einen Geldgeber
Trotz des Insolvenzverfahrens werden die Kinder an der Freien Christlichen Grundschule weiter unterrichtet.
Hilden. Der Besitzer des Schulgebäudes in der Insolvenz und dann hört auch noch die Leiterin auf — für Eltern, deren Kinder die Freie Christliche Grundschule an der Kölner Straße besuchen, klingt das erst einmal nach Drama und einem triftigen Grund zur Sorge. Ist es aber nicht, will Claudia Orth, Vorsitzende des Schulträgers Rheinisch-Bergischer Verein, beruhigen.
Nachgehakt
Ein Blick zurück: Der „Freundeskreis Rheinisch Bergischer Verein Freie Christliche Schulen“ mit Gesamtschule und Gymnasium im Düsseldorfer Süden und der Grundschule in Hilden hat im vergangenen Sommer beim Amtsgericht die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Grund ist ein Kredit von rund 37 Millionen Euro, den der Freundeskreis als Eigentümer nicht zurückzahlen konnte.
Seit einem Jahr ist der Verein auf der Suche nach einem Geldgeber. Bei Zahlungsunfähigkeit hatte sich die Stadt Düsseldorf verpflichtet, die Schulen zu übernehmen — mitsamt Schulden.
Und die Hildener Schule? „Für die machen wir dann eine neue Finanzierung“, sagt Orth. Die Eltern müssten sich keine Sorgen machen, dass die Einrichtung demnächst schließen könnte. Stattdessen soll „die Schule verbessert werden“, sagt Orth.
Dazu sind eine Umstellung des Ganztagskonzeptes und eine Neueinteilung der Klassen geplant. Das wurde in einer Konferenz im April beschlossen — Schulleiterin Daniela Rémy wandte sich daraufhin schriftlich an den Trägerverein.
Sie stehe nicht hinter dieser Art der Schulführung, die in ihrer Abwesenheit beschlossen worden sei. Sie befürchtet, dass durch die Neuregelung den Eltern, die ihre Kinder neu angemeldet haben, etwas angeboten wurde, was jetzt nicht mehr umgesetzt werde. Die Eltern würden das Vertrauen verlieren, es käme zu Abmeldungen.
„Es gibt keinen Konflikt zwischen der Schulleiterin und dem Trägerverein“, betont aber Claudia Orth. Der Plan, die Einteilung in Ganztags- und Tagesklassen aufzuheben und gemischte Klassen einzurichten, betreffe nicht die bestehenden Klassen. „Wir reißen keine bestehenden Klassenverbände auseinander.
Das betrifft nur die Kinder, die neu beginnen“, sagt Orth: „Für die Eltern bedeutet das mehr Flexibilität.“ So könnten sie, wenn sich ihre private oder berufliche Situation verändert, auch nachträglich ohne großen Aufwand ihr Kind in den Ganztag wechseln lassen. „Diese Umstellung des Ganztages ist vom ganzen Lehrerkollegium entwickelt worden und stößt auf breiten Konsens“, sagt Herbert Dannert, Verwaltungsleiter des Trägervereins.
Die Tatsache, dass Daniela Rémy ihre Funktion als Schulleiterin aufgeben will, hat laut Claudia Orth nichts mit dieser Entwicklung zu tun: „Sie hat vor etwa einem halben Jahr angekündigt, dass sie wegen eines privaten Projektes von der Schulleitung zurücktreten möchte.“
Im Sommer soll es so weit sein — eine neue Schulleitung ist bereits gefunden, die ihre Arbeit zum neuen Schuljahr aufnimmt. „Wäre dem nicht so, wäre sie noch im Amt geblieben“, sagt Orth: „Als Lehrerin bleibt sie uns ohnehin erhalten.“