Firmen buhlen um neue Azubis
85 Aussteller kamen zur vierten Ausbildungsbörse.
Nico Lohse (20), Bäcker-Azubi bei Schüren, bekam immer dieselbe Frage gestellt: „Wie sieht es mit den Arbeitszeiten aus?“ Wochentags geht es um zwei Uhr in der Früh für ihn in der Backstube los. Dafür ist er kurz nach elf Uhr fertig. Wer wirklich ein Bäckergeselle werden will, den schockiert das nicht.
Lohse riet: „Man sollte vorher ein Praktikum machen! Da merkt man rasch, ob es Probleme mit den Arbeitszeiten gibt.“ Bevor die Fragesteller bei der vierten Hildener Ausbildungsbörse weiterzogen, mischten sich Nicos Kolleginnen ein: „Bäckereifachverkäuferinnen und -verkäufer fangen natürlich deutlich später an — habt ihr Interesse?“
Die Szene steht für eine wichtige Erkenntnis: Selbst Fachbetriebe mit einem guten Ruf müssen sich um Auszubildende bemühen. Ablesbar war das auch an einer Zahl, die das Stadtmarketing und den Wirtschaftsförderer der Stadt, Peter Heinze, strahlen ließen: „Mit mehr als 85 Ausstellern haben wir eine neue Rekordbeteiligung.“ Reichte früher ein Drittel der Turnhalle im Schulzentrum an der Gerresheimer Straße, mussten am Samstag alle Trennwände raus.
„Wir würden gerne noch einen Azubi als Mechatroniker für die Kältetechnik anstellen“, sagte Jerome Spanopoulos, Ausbildungsleiter bei der Wachtel GmbH, die Bäckereiöfen und Kühlanlagen herstellt. Ein paar vielversprechende Interessenten habe er gesehen.
Geschäftsführer Mario Grizewski vom Spezialisten für Sicherheitstechnik Kugler Alarmtechnik hatte sich als einer der Letzten am Donnerstag entschlossen, an der Ausbildungsbörse teilzunehmen: „Ich habe hier einige gute Gespräche führen können, weil wir noch einen angehenden IT-Informationselektroniker suchen.“ Es dürfe auch jemand mit Hauptschulabschluss sein.
Etwa zehn Prozent derjenigen, die an einem Messestand vorsprechen, wollen den Kontakt anschließend vertiefen. Die Daumenregel wurde am Stand des Klinikverbunds K-plus ebenso genannt wie von Marlene Parys, der Ausbildungsleiterin beim Autohaus Schnitzler.