Freiwillige Feuerwehr: Neue Kräfte sind immer gefragt

Beim Tag der offenen Tür warb die Feuerwehr auch um neue Mitglieder. Zurzeit engagieren sich 70 Frauen und Männer in der freiwilligen Wehr.

Haan. Der jeden Samstag um 12 Uhr überall im Stadtgebiet zu hörende Sirenenprobealarm war Samstag der Startschuss für einen Tag im Zeichen der Feuerwehr. Zahlreiche Besucher, darunter viele junge Familien, kamen auf das Gelände an der Nordstraße, schließlich hatte die Wehr zu eilen Tag der offenen Tür geladen. Und den wollten sich viele nicht entgehen lassen.

„Wir wollen die Bürger über unsere Arbeit informieren. Es geht aber auch einfach darum, Präsenz zu zeigen — auf uns aufmerksam zu machen“, sagte der Feuerwehrchef Carsten Schlipköter (49). Viel zu wenige Leute wüssten, was die Feuerwehr alles genau mache. Und vor allem sei vielen Frauen und Männern nicht bekannt, dass und wie man sich selber engagieren könne.

„Die Mehrzahl unserer Mitglieder bekleiden ein Ehrenamt. Ohne sie hätten wir deutliche Probleme“, fügte Mirko Braunheim (41), stellvertretender Feuerwehrchef, hinzu. Kritisch sei daher, dass es trotz vieler Vorteile Nachwuchsprobleme gäbe. „Sich bei uns ehrenamtlich zu engagieren kostet wenig, bringt einem aber viel — fachlich und persönlich!“ Neben einer technischen Ausbildung, die sowohl privat als auch beruflich viel bringe, könne man hier Freundschaften fürs Leben schließen.

„Durch viele gemeinsame Aktivitäten, wie etwa Grillabende oder Ausflüge, lernen unsere Mitglieder, was Kameradschaft und Teamwork bedeutet“, so Braunheim weiter. Dabei sei es egal, ob jemand nur zwei oder auch sechs Stunden die Woche Zeit hätte. Jeder Beitrag zähle und jeder sei willkommen.

Patrick Steiger (23), einer der jüngsten Neuzugänge und der hauptberuflich eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann absolviert, bekräftige das. „Durch Freunde und Verwandte bin ich auf das Ehrenamt aufmerksam geworden. Im Januar dieses Jahres war das Interesse dann schließlich so groß, dass ich hier eingetreten bin und der Empfang war einfach super“. Man lerne hier, sich blind auf seine Kameraden verlassen zu können. Einer von ihnen, Sasha Hepp (28), der auch erst ein halbes Jahr mit dabei ist, ergänzt: „Wir haben es hier außerdem mit einem Ehrenamt zu tun, dass nicht nur ungemein wichtig, sondern auch sehr anerkannt ist — selbst von vielen Arbeitgebern!“

Nicht nur mit Erbsensuppe, Bratwurst und Pommes warben die Feuerwehrleute für sich und ihre Arbeit, sie demonstrierten auch in unterschiedlichen Übungen, wie und wo sie gefragt sind. Dabei wurde nicht nur alles rund um den Feuerwehrbetrieb gezeigt, sondern auch erklärt: Wie sieht die Wache aus? Wie die Fahrerkabine eines der großen Löschfahrzeuge? Und wofür sind eigentlich all die vielen Schalter an der Seite der Fahrzeuge?

Timm Glosse (34), der mit seinem fünf Jahre alten Sohn sogar aus Wuppertal gekommen ist, war begeistert: „Besonders der simulierte Brandfall mit Rauch im Treppenhaus hat mir gefallen! Die Übung war realistisch, und es wurde sehr gut erklärt, wie man sich zu verhalten hat.“ Besonders den jüngeren Besuchern stand die Freude, etwa nach einer Rundfahrt mit einem der Feuerwehrwagen, ins Gesicht geschrieben.