Hildener markieren Wutpunkte

Im Internet können Probleme im Stadtgebiet gemeldet werden. Dazu gehören Müll, Falschparker, Lärm oder Hundekot.

Hilden. Was stört die Hildener eigentlich an ihrer Stadt? Wo stören sie sich an Hundekot, Rasern, wildem Müll oder Falschparkern? Im Internet können sie ihrem Ärger Luft machen und auf einer Karte markieren, wo welches Problem auftaucht. „Wutpunkte“ heißt die Internetseite, auf der anonym genau diese angegeben werden können. Elf Stück sind für Hilden eingetragen — die WZ ist sie mit der Stadt Hilden durchgegangen.

Am Menzel- und Elbsee gibt es illegale Schwimmer trotz Badeverbot im Landschaftsschutzgebiet, außerdem liegt viel Müll liegt herum. Das Problem ist dem Hildener Ordnungsamt bekannt: „Wir sind da aber gar nicht zuständig, sondern der Außendienst des Düsseldorfer Ordnungsamtes — und die gehen regelmäßig kontrollieren“, sagt Hildener Ordnungsamtsleiter Michael Siebert.

Auf der Richard-Wagner-Straße — einer Tempo-30-Zone — wird gerast, obwohl in unmittelbarer Nähe eine Schule ist. „Für fließenden Verkehr ist die Kreispolizeibehörde zuständig“, so Siebert. Geschwindigkeitsmessungen seien dort schwierig, weil bestimmte Entfernungen vom Messgerät zu den Autos nötig sind. Laut Polizei habe das Straßenverkehrsamt des Kreises Mettmann an dieser Stelle aber schon mehrfach Radarkontrollen durchgeführt.

An der Bogenstraße gefährden Falschparker die Anwohner. „Mit Falschparkern haben wir immer wieder im ganzen Stadtgebiet zu tun“, sagt Michael Siebert. „Wir nehmen gerne Hinweise auf. Man kann aber davon ausgehen, dass jede Straße, auch kleine Nebenstraßen, mindestens einmal im Monat kontrolliert wird.“

An der Elberfelder Straße, vor dem Freibad, fehlen Parkplätze. Wer am Straßenrand parkt, bekommt sofort ein Knöllchen. „Wir kontrollieren dort regelmäßig“, bestätigt Michael Siebert. „Dort wird extrem falsch geparkt. Es gibt nie genug Parkplätze. An der Stelle ist es schwer, zusätzlichen Parkraum zu schaffen, zum Beispiel aus Gründen des Landschaftsschutzes.“

An der Benrather Straße und auf der Mittelstraße ist es am Wochenende nachts oft laut durch Nachtschwärmer. Die Polizei reagiert nur sehr langsam. „Gegen Lärm, der durch Gästeverkehr entsteht, können wir nur schwer vorgehen, weil sich die Personen bewegen“, sagt Siebert. Wenn es um bestimmte Örtlichkeiten geht, könne das Amt den entsprechenden Wirt verpflichten, auf seine Gäste zu achten. „Wenn sich der Lärm auf eine permanente Stelle konzentriert, können wir etwas tun“, sagt Siebert. „Und die Polizei hat manchmal sicher andere Prioritäten als zu hohe Lautstärke.“

Generell sieht der Ordnungsamtsleiter die Internetseite Wutpunkte skeptisch: „Es bringt wenig, wenn im Internet Wutpunkte markiert werden, aber diese nicht an die Behörden weitergegeben werden“, so Siebert.

Weitere Wutpunkte, die die Hildener markiert haben, sind der Ostring, an dem sich viel Abfall ansammelt. Gleiches gilt für den Bereich Verlach: Starke Verschmutzung sowie fehlende Mülleimer und Reinigung werden kritisiert. Von der Hochdahler Straße aus soll das Linksabbiegen auf die Mettmanner Straße erlaubt werden, auf der Oststraße fehle eine Ampel — im Berufsverkehr könne man nur schwer von der Oststraße nach links auf den Ostring abbiegen. Und die St. Konrad-Allee werde ab 22 Uhr zur Rennstrecke — trotz Tempo 30.