NRW Klima-Aktivisten mahnen in Haans City

Haan · „Fridays For Future“ hat in Haan mit einer 24-stündigen Mahnwache für eine bessere Klimapolitik geworben.

Enya Sanders mit Megaphon: „Fridays For Future“-Aktivisten haben eine Mahnwache vor der Marktpassage in Haan.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(sebu) Obwohl das Wetter alles andere als freundlich war und immer wieder einsetzende und lang anhaltende Regenschauer über ihren Köpfen niederprasselten, verließen die jungen Aktivisten für 24 Stunden ihren Stand am unteren Ende der Haaner Marktpassage nicht. „Wir haben mit dem Wetter ziemliches Pech gehabt, aber ich denke, dass die Aktion trotzdem erfolgreich war, weil wir mit einigen Bürgern ins Gespräch gekommen sind und sie über unser Anliegen informieren konnten“, erklärte Matthias Piegeler, Sprecher der Haaner Ortsgruppe von „Fridays For Future“ (FFF).

Am Freitag hatten sie gegen 16 Uhr auch mit Unterstützung von Jungaktivisten aus der Nachbarschaft, etwa Enya Sanders der FFF-Erkrath ihren Stand aufgebaut. Allerlei Aktionen, die während ihres Aufenthalts in der Innenstadt geplant gewesen waren, fielen wetterbedingt aus, erklärt der 19-Jährige. „Wir wollten eigentlich unser Banner für unsere Demo am 24. September gestalten und auch kleine Sammelsteine mit Klimasymbolen bemalen und auslegen.“ Doch weil ihr Pavillon für die Gestaltung des großen Banners zu klein war und der immer wieder einsetzende Regen die Aktion unter freiem Himmel nicht ermöglichte, wurden diese Aktivitäten gestrichen.

„Das ist ein wenig frustrierend für uns.“ Als Fehlschlag wollte Piegeler die Aktion dennoch nicht bewerten, denn tatsächlich bildeten sich über die 24 Stunden immer wieder kleinere Menschentrauben an ihrem Stand, mit denen die jungen Aktivisten ins Gespräch kamen. Auch als die Bundestagskandidaten vorbeischauten, wurde angeregt über Verbesserung der Klimapolitik diskutiert. „Ich habe das Gefühl, dass Klimawandel und Umweltschutz vielen ein Anliegen ist und dass sich die meisten darüber bewusst sind, dass wir viel mehr tun müssen.“ Auch die Politik, findet Piegeler nehme das Thema Klimawandel und Umweltschutz zwar ernst, allerdings wünscht er sich noch eine deutliche Zunahme und Gewichtung. „Durch die Flutkatastrophe und die Ereignisse der letzten Wochen hat das Thema im Wahlkampf Gewicht bekommen. Ich hoffe nur, dass die Politiker es nach der Wahl auch mitnehmen und weiterverfolgen und es nicht bei leeren Versprechungen bleibt.“

Ihm persönlich gehe es nicht darum, allen das Autofahren zu verbieten. „Wir müssen das Thema global angehen und den Spielball nicht immer nur an andere Länder schieben, die es schlechter machen, und uns damit rausreden, dass wir schon mehr machen als andere. Es geht um unser aller Grundlage, die wir zerstören. Da kann jeder Einzelne mehr tun, um sie zu schützen und mit gutem Beispiel voranzugehen.“