Früher war’s nicht besser
Jugendliche, die bedrohliche Ansammlungen bilden, trunken auf Spielplätzen Unordnung verbreiten und sowieso viel schlimmer sind als frühere Generationen — ein zu häufig beschworenes falsches Bild.
Beschwerden über Lautstärke und Hinterlassenschaften haben sicherlich ihre Gründe. Wenn sie vorkommen, muss dafür gesorgt werden, dass sie unterbleiben.
Sie sind aber auch ein Zeichen für den demografischen Wandel. Denn die Wahrnehmung von Ruhe und Ordnung, das Bedürfnis nach Sicherheit und das Gefühl von Bedrohung ändern sich mit dem Alter. Dass früher alles besser war und „man“ gewusst hätte, wie man sich benimmt, stimmt genauso wenig. Jugendliche haben das Recht, sich im öffentlichen Raum zu bewegen und ihn — in gewissem Rahmen — so zu nutzen, wie sie möchten.