Gefahr auf dem Schulweg
GAL-Ratsherr setzt sich in einem offenen Brief an den Bürgermeister für mehr Sicherheit ein.
Haan. Zwischen 7.40 und 8.05 Uhr wird es voll auf der Dieker Straße. Busse passieren die Grundschule, Lastwagen — zum Teil mit Anhänger — steuern die Baustelle an, Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule.
Bei Dunkelheit und Nieselregen wie in den vergangenen Tagen gerne bis vor die Türen der Schule. „Die Situation ist dann kaum noch überschaubar, besonders wenn die Müllwagen im Einsatz sind“, sagt Alexa von Saucken, Leiterin der Grundschule Mittelhaan.
Das gilt vor allem für ihre Schüler. „Der für sie ohnehin sehr schwierig überschaubare Kreuzungsbereich mit Rechts-vor-Links-Regelung wird durch die Baustelle der Firma Bremer noch unsicherer“, sagt Andreas Rehm, der für die GAL im Stadtrat sitzt. Der Rückstau der Autos in alle Richtungen sei dann beträchtlich.
Und die von der Schillerstraße kommenden Autos würden die Schüler auf der anderen Straßenseite aufgrund der Steigung blenden. „In all’ dem Chaos müssen unsere Erst- bis Viertklässler die Kreuzung passieren“, sagt Rehm. Hinzu käme, dass der Kreuzungsbereich durch eine zehn Meter entfernt stehende, verschmutzte Straßenlaterne nur unzureichend ausgeleuchtet werde.
Weil aber sowohl Anfragen in den Fachausschüssen als auch interne Anfragen an die Stadtverwaltung ohne Reaktion geblieben seien, hat Rehm jetzt einen offenen Brief an Bürgermeister Knut vom Bovert geschrieben. Er fordert das Stadtoberhaupt persönlich auf, „sich sofort für eine Verbesserung der Situation einzusetzen. Es besteht grundsätzlich Handlungsbedarf.“
Vom Bovert verwies die WZ am Mittwoch an Schulamtsleiterin Astrid Ruschke-Schwinghammer. Sie will sich am kommenden Dienstag vor Ort und im Beisein der Schulleiterin über die Situation informieren. „Auch wenn ich nicht direkt zuständig bin, können wir uns vielleicht zusammen mögliche Verbesserungen überlegen“, sagt sie.
Die Situation entschärfen könnte nach Meinung von Rehm zum Beispiel eine Bedarfsampel im Bereich der Baustelle. Er fragt darüber hinaus nach, ob die Beleuchtung der Kreuzung überprüft werde, oder ob Straßenmarkierungen helfen könnten.
Auch der Einsatz von Schülerlotsen könnte zur Schulwegsicherung beitragen. „Die Anregung kommt immer wieder bei Elternabenden oder auch Schulpflegschaftssitzungen“, sagt von Saucken.
Nur: „Als wir von Schulseite eine Abfrage unter den Eltern gemacht haben, meldeten sich gerade einmal zwei Elternteile“, sagt sie bedauernd. Einer davon war Andreas Rehm. „Das ist doch ein kurzer zeitlicher Einsatz, der auch nur in den Wintermonaten erforderlich ist“, wirbt er um Mitstreiter.
Mitte Dezember haben sich bereits Sebastian Lensing und Nicola Günther, die Schulpflegschaftsvorsitzenden der Grundschule Mittelhaan, mit Fragen zur Verkehrssituation auf der Dieker Straße an die Stadt gewandt. „Die Antwort von Helga Frehoff von der Straßenverkehrsbehörde fand ich in Ordnung“, sagt von Saucken.
Zumal sie die Grundschulleiterin in ihrer Bitte an die Eltern bestätigt: „Es wäre besser, wenn die Mütter und Väter ihre Kinder ein paar Straßen vor der Schule aus dem Auto steigen lassen würden“, sagt sie. Und sie fügt hinzu: „Es wird auch immer wieder gerast. Wenn die Kinder abgegeben sind, wird auf die Tube gedrückt.“