Gemeinden ziehen abends durch Hilden

Zur „Nacht der offenen Kirchen“ planen die Christen in Haan Konzerte und Andachten.

Foto: Staschik

Hilden/Haan. Auf diese eine Veranstaltung freuen sich die Hildener Christen ganz besonders: Zu Beginn der „Nacht der offenen Kirchen“ soll es am 13. Oktober einen Ökumenischen Wandelgottesdienst geben. Das heißt, katholische und evangelische Gemeindemitglieder ziehen ab 18 Uhr gemeinsam bei Fackelschein von der Reformationskirche an der Mittelstraße über die Hoffeldstraße — dort hat die Apostolische Gemeinde ihren Sitz — bis hin zur Katholischen Kirche St. Jacobus.

Dass die Gemeinden nicht in ihren Gotteshäusern bleiben, sondern hinausgehen, Gesicht zeigen, nahbar sind, das sei das Besondere an dieser Veranstaltung. Darin sind sich alle einig. „Wir möchten das Licht hineintragen in die Gemeinden“, sagt Karin Brüster, Diakonin der Apostolischen Gemeinde, Und Pfarrerin Nicole Hagemann von der Evangelischen Gemeinde betont: „Das ist eine einmalige Gelegenheit. Schön ist, dass wir das gemeinsam machen. Es ist total wichtig, dass wir Menschen zusammenhalten.“

Die Kirche, das Gotteshaus, es spielt im Leben vieler Menschen noch eine Rolle, auch wenn sie der Kirche längst fern sind. Sie wieder ein wenig näher heranzuholen, das ist ein wichtiges Ziel der „Nacht der offenen Kirchen“. „Wir wollen Menschen ansprechen, die nicht dazugehören. Wir sind offen für Kontakte“, sagt Robert Eiteneuer, Pastoralreferent der Katholischen Pfarrgemeinde St. Jacobus.

Dazu sind vielfältige Veranstaltungen geplant, die die Menschen mit allen sinnen ansprechen wollen. „Geistliche Volkslieder“ stehen beispielsweise um 19.30 Uhr in der Reformationskirche auf dem Programm. Eine musikalische Reise mit Liedern und Gebeten bietet die Veranstaltung „Blickwechsel“ an, die im Haus der Apostolischen Gemeinde, Hoffeldstraße 17, um 20 Uhr beginnt. Und den Themen „Maria“ (St. Marien), „Pilgern“ (St. Jacobus) und „Licht“ (St. Konrad) widmen sich die Katholischen Kirchen. Mit einer Taschenlampenführung ab 19.30 Uhr sowie einem „Light Painting“ ab 21 Uhr (übersetzt: Lichtmalerei) wollen die Gemeindemitglieder von St. Konrad dabei vor allem Kinder und Jugendliche ansprechen. An allen Programmen wirken intensiv ehrenamtliche Gemeinde(mit-)glieder mit. Und getreu Jesus Christus, der mit seinen Jüngern und vielen anderen Menschen auch gerne zu Tisch saß, wird es bei allen Veranstaltungen Speisen und Getränke geben — von der herzhaften Kartoffelsuppe bis hin zum „Lutherpunsch“.

Auch Haan und Gruiten beteiligen sich an der „Nacht der offenen Kirchen“: Die Evangelische Kirchengemeinde Haan bietet unter anderem ein Kindermusical, eine Lesung und Musik — eine Mischung, auf die auch die katholische Kirche St. Chrysanthus und Daria setzt. Sie widmet sich mit Vorträgen, musikalischen Aufführungen, meditativen Erläuterungen und einer Jugendvesper dem Thema „Schöpfung — Weg des Lebens“. „Gott — Du bist da“, lautet hingegen das Thema der Freien Evangelischen Gemeinde. Und in Gruiten stehen zwei Kurzkonzerte sowie die Aufführung des Films „Katharina Luther“ auf dem Programm. Ein besonderer Gottesdienst, der Evensong, schließt um 23 Uhr den Aktionstag ab. In diesem Jahr gibt es im Kreis 43 Veranstaltungsorte, 28 weniger als 2014 (vor drei Jahren gab es die letzte „Nacht der offenen Kirchen“), doch die Veranstalter hoffen auf eine ebenso große Resonanz wie damals.