Gemeinsames Musizieren schweißt die Schüler zusammen

Talentförderklasse am Bonhoeffer-Gymnasium bleibt.

Foto: Dirk Thomé

Hilden. Durch die Umstrukturierungen am evangelischen Schulzentrum wird das Bonhoeffer-Gymnasium in Zukunft nur noch drei- statt vierzügig sein. Erhalten bleibt die Talentförderklasse Musik.

Rafael Behrerns schwingt den Taktstock und zählt leise vor. Die rund 30 Schüler der Orchesterklasse 7d sind hochkonzentriert, achten auf die Handzeichen des Dirigenten und den Einsatz ihrer Instrumentengruppe. Auch die zwölfjährige Lilli am Cello. Ihr rechter Fuß wippt im Takt, sie scheint in der Musik versunken zu sein. Aber auf dem Ende von „Fluch der Karibik“ scheint tatsächlich ein Fluch zu liegen: Musikschullehrer Behrerns ist noch nicht zufrieden.

Bereits seit 2002 gibt es die „Talentförderklasse Musik“ — eine Kooperation zwischen der Hildener Musikschule und dem Gymnasium. Jeder neue Jahrgang bietet talentierten Kindern die Möglichkeit, im Klassenverband die musikalischen Fähigkeiten durch zusätzlichen Unterricht und Orchesterarbeit zu verbessern. In der Mehrzahl sind es Mädchen. Elias ist einer von gerade mal drei Jungen in der 7 d. Als Trompeter sitzt er im Orchester zwar ziemlich weit hinten, zu überhören ist er aber trotzdem nicht.

Klassenlehrerin Daniela Iacono gibt jetzt den Takt an. „Tanz der Clowns“ von Felix Mendelssohn muss noch einmal geübt werden. Die Lehrerin ist sichtlich stolz auf ihre Truppe. „Ich finde, dass das von Beginn an richtig gut gelaufen ist. Die Kinder zeigen viel Disziplin und sind mit Freude dabei.“ Ein bisschen öfter üben wäre trotzdem schön, fügt sie hinzu.

Die Probe ist beendet, gemeinsam werden die Stühle von der Bühne geräumt, die Notenständer verpackt. Es herrschten offenbar ein großer Zusammenhalt und Gleichberechtigung unter den Schülern — niemand will hier immer nur die erste Geige spielen. Lilli bestätigt: „Durch das gemeinsame Spiel, auch mit unserer Klassenlehrerin, sind wir eine richtig tolle Gemeinschaft.“