Gewerbekunden sind von Glasfaser fasziniert

Die Hildener Stadtwerke haben erste Betriebe an die neue Technologie angeschlossen.

Foto: Stephan Köhlen

Hilden. Im Rahmen eines Pilotprojektes erreicht das Highspeedsurfen neue Dimensionen für die ansässigen Unternehmen an der Benrather Straße 38. Das Gebäude wurde als erstes in Hilden an das neue Glasfasernetz der Stadtwerke angeschlossen und ermöglicht den Firmen nun eine wesentlich höhere Arbeitseffizienz. Eine flächendeckende Erschließung des Hildener Westens soll zeitnah erfolgen.

So sehen zufriedene Kunden aus: Terence Phebey, Inhaber der Firma Indutrax, und sein Mitarbeiter David Daniel strahlen vor Begeisterung bei der Präsentation der neuen Internetgeschwindigkeit an einem ihrer Computerbildschirme. „Wir haben hier vor Ort keine Rechner, sondern bei uns läuft alles über ein Rechenzentrum in Düsseldorf“, erklärt Experte David Daniel und öffnet eine Seite, „und wir haben mit der neuen Glasfasertechnologie nur noch eine Latenzzeit von elf Millisekunden im Durchschnitt. Das heißt: keinerlei spürbare Datenübertragungsverzögerung mehr. Davon konnten wir bislang nur träumen.“ Terence Phebey nickt zustimmend. „Unsere bisherige Internetleitung hier war so langsam, dass viele der Mitarbeiter Home Office machen mussten.“

Als erste Glasfaserkunden im Hildener Westen online gehen zu können, das verdanken die ansässigen Unternehmen ihrem Hausverwalter Peter Kießler. Er war es, der als eine Art Vorreiter im Hildener Westen von der Notwendigkeit der hochmodernen Technologie überzeugt war. Auch Stadtwerkesprecherin Sabine Müller teilt diese Auffassung. „Wenn man Firmen ansiedeln möchte, dann ist eine moderne Internetversorgung heutzutage Voraussetzung, absolut unabdingbar. Unter anderem deshalb erleben wir auch eine sehr starke politische Unterstützung bei der Erschließung der Hildener Gewerbegebiete mit Glasfaseranschlüssen.“

Terence Phebey, Inhaber der Hildener Firma Indutrax

Rund 600 Gewerbetreibende und etwa 1300 Wohneinheiten gibt es im Hildener Westen. Für jeweils 30 Prozent lägen bereits Buchungen des neuen „Highmedia“-Produktes vor, so Vertriebsleiter Oliver Schäbitz. „Wir gehen aber davon aus, dass das Interesse daran zunehmend steigen wird“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider, der keinen Hehl daraus macht, dass auch für ihn dieser Tag ein besonderer ist. „Diese Glasfasertechnologie ist für uns ein ganz neues Geschäftsfeld, in dem sehr filigran gearbeitet werden muss. So eine Glasfaser ist dünn wie ein Haar, das ist schon eine Herausforderung.“

Im Gegensatz zur Telekom etwa verlegen die Stadtwerke die Glasfaserkabel direkt bis in die Gebäude, statt nur bis zu einem Verteiler — was für die Kunden einen wesentlich höheren Komfort bedeutet. „Damit gewährleisten wir die allerhöchste Übertragungsgeschwindigkeit“, erklärt Schneider, „denn das andere Modell lässt sich vergleichen mit einer ausgebauten Autobahn, die in einen Schotterweg endet — auch dort verschenkt man wertvolle Zeit.“ Sobald die Termine mit der beauftragten holländischen Tiefbaufirma feststehen, soll der Hildener Westen mit der neuen Technologie versorgt werden. Im Anschluss, vermutlich im Sommer, die Giesenheide im Norden und Gewerbebereiche in Mitte. Für die Versorgung im Osten gibt es keinen Termin.