Hildener trainieren den Einsatz bei Hochwasser

Das THW war in der Urdenbacher Kämpe in Düsseldorf aktiv.

Foto: Heike Schoog

Hilden. Auf der Brücke Baumberger Weg, kurz hinter dem Restaurant Extratour, wo es rechts zur Fähre nach Zons geht, verschwindet die Straße im Wasser. Das Technische Hilfswerk aus Hilden hatte sich am Samstag dort mit einem Gerätewagen postiert und pumpte die braune Rheinbrühe hoch. Aber wohin damit? Die schaulustigen Hochwasser-„Touristen“ rätselten. Ein Hochwasser-Einsatz? „Nein. Wir haben drei neue Kollegen und für die sind das ideale Voraussetzungen zum Üben“, erklärte Sascha Geißen amüsiert.

Die Urdenbacher Kämpe präsentiert sich aktuell wie aus einem Endzeitfilm: soweit das Auge reicht schmutziges, erdbraunes Wasser, abgebrochene Baumstämme, die wie mahnende Finger in den trüben Himmel ragen. Kahle Baumkronen, angeschwemmtes Geäst und — nicht zu vergessen — jede Menge Müll. Im Gegensatz dazu herrschte bei den Schaulustigen vor Ort fast Volksfest-Stimmung.

Zahlreiche Spaziergänger schauten sich an, was Vater Rhein gerade anrichtet. Touristen und Einheimische quatschten und klönten miteinander; es fehlte nur noch das Fässchen Alt. „Was der wohl vorhat?“ „Ob er gerettet werden will?“ Die launigen Kommentare galten einem Fahrradfahrer, der aus Richtung Monheim kam. Dieser krempelte seine Shorts hoch, schritt furchtlos durch die rund ein Meter tiefe Rheinbrühe zum „Festland“ gegenüber und lachte den Leuten entgegen. „Ich mache seit einem halben Jahrhundert Wetterfotos auch für Sven Plöger. Solche Sachen sind normal für mich, ich bin nicht empfindlich“, erklärte Armin Opherden.

„Das Wasser hat höchstens sieben Grad. Das machst du nicht nach, da bekommst du eine Grippe“, wandte er sich einem Jungen zu, der ehrfürchtig nach der Wasser-Temperatur fragte. Am Mühlenplatz, beim Restaurant „Zum alten Fischerhaus“, auf dem Rheindamm, überall waren Neugierige unterwegs — manche auf Fotojagd, anderen reichte der Anblick.