Politische Diskussion in Hilden Grüne haken nach – welche Flüchtlingsheime müssen aufgegeben werden?

Hilden · Einige Quartiere sind zu alt. Dazu will die Ratsfraktion mehr wissen.

Das „Hotel Anna“ ist zurzeit als mögliche Flüchtlingsunterkunft in Hilden im Gespräch.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(arue) Mit einer Anfrage zum Thema Flüchtlingsunterkünfte wendet sich die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen jetzt an Hildens Bürgermeister Claus Pommer. Sie will wissen, welche Flüchtlingsunterkünfte in den kommenden sechs Jahren aufgegeben werden, welche Gründe zur Aufgabe führen, wie viele Menschen derzeit in diesen Unterkünften untergebracht sind und ob an diesen Standorten – sofern die Gebäude abgerissen oder entfernt wurden – neue Flüchtlingsunterkünfte errichtet werden können.

Die derzeit in Rede stehenden Standorte haben Nachteile

Diese Nachfrage hat einen wichtigen Hintergrund. Derzeit überlegt die Stadt Hilden, zwischen acht und mehr als neun Millionen Euro in den Neubau oder Kauf eines Flüchtlingsheims entweder an der Hofstraße (Neubau) oder Giesenheide („Hotel Anna“) zu investieren.

Diese Entscheidung belastet nicht nur den ohnehin stark strapazierten Hildener Haushalt. Die derzeit in Rede stehenden Standorte weisen auch Nachteile auf. An der Hoffeldstraße müsste wertvolle Grünfläche versiegelt werden, das Hotel Anna liegt hingegen fernab vom Stadtkern und damit weit weg von jeglichen Einkaufsmöglichkeiten, Schulen oder Spielplätzen.

Im vergangenen Umweltausschuss machte nun die Stadtverwaltung deutlich, warum sie einen Neubau an der Hofstraße favorisiert. Dort sei eine nachhaltige Lösung möglich, die später auch noch für Obdachlose oder den sozialen Wohnungsbau genutzt werden könnte; in die Gestaltung Unterkünfte könnten zudem alle bislang gesammelten Erkenntnisse für eine menschenwürdige Unterbringung fließen.

Dabei hob die Stadtverwaltung auch hervor, dass das neue Projekt einige andere Standorte ersetzen würde, die im Amtsdeutsch „abgängig“, also in die Jahre gekommen seien und bald schon nicht mehr genutzt werden könnten. Diese Standorte benannte ein Mitarbeiter des Technischen Dezernats mündlich, sie sind jedoch bislang noch nicht als Übersicht in einer schriftlichen Verwaltungsvorlage aufgeführt. Antworten auf diese Fragen aber dürften eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Politik sein, die das Thema im Finanzausschuss am 18. September beschäftigen wird: Dann stehen im nicht-öffentlichen Teil Beratungen zum „Hotel Anna“ auf der Tagesordnung.

(arue)