Gute Stimmung bei Unternehmern wie schon lange nicht mehr

Eine neue Konjunkturumfrage zeigt sonnige Aussichten für die Hildener Wirtschaft auf.

Hildens Unternehmer sind in so guter Stimmung wie schon lange nicht mehr. Das offenbart eine Konjunkturumfrage, deren Ergebnisse ihre Organisatoren — Industrie-Verein, Stadtmarketing sowie Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU — jetzt veröffentlichen. Ihr zufolge beurteilen 97 Prozent aller befragter Unternehmer ihre nahen Zukunftsaussichten als „gleich bleibend“ (61 Prozent) oder sogar steigend (36 Prozent).

Nur drei Prozent befürchten, dass die Geschäftsaussichten des eigenen Unternehmens schlechter werden. Im Vorjahr waren es noch acht Prozent. Diese gute Stimmung wirkt sich auch auf die Zahl der Mitarbeiter aus: Während im vergangenen Jahr nur ein Fünftel aller befragten Unternehmer von steigenden Beschäftigungszahlen ausgingen, so ist es in diesem Jahr bereits ein Viertel. Tatsächlich denkt genau die Hälfte aller Firmenchefs darüber nach, in diesem Jahr weitere Investitionen zu tätigen. Sind es nicht nur so genannte Ersatz-Investitionen für veraltete Maschinen, so ist die Chance groß, dass bei Erweiterungsinvestitionen in Maschinen und Gebäude gleich auch noch Arbeitsplätze geschaffen werden.

Interessant auch die Differenzierung nach Wirtschaftszweigen: Während im Dienstleistungsgewerbe 30 Prozent (2014: 32) und bei der Produktion 23 Prozent (2014: 20) eine Verbesserung der allgemeinen Wirtschaftslage erwarten, sind es im Handel sogar 29 Prozent — nach 18 Prozent im Vorjahr. Auch die Stimmung im Handwerk ist gestiegen: Mit einer gleich bleibenden Geschäftslage rechnet dort mit 78 Prozent die überwiegende Mehrheit. 57 Prozent waren es noch im vergangenen Jahr. Allerdings sind die Optimisten im Handwerk rarer geworden, denn mit einer besseren Entwicklung rechnen nur noch 11 Prozent, nach 33 Prozent im Vorjahr.

Norbert Roth, Vorsitzender des Industrievereins, zeigt sich zuversichtlich: „Wenn die Lage so bleibt, können wir alle zufrieden sein.“ Auch Fred-Harry Frenzel von der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU freut sich über diese „überdurchschnittlich positiven Werte“.

Jörg Becklas, Steuerberater und neu im Amt als Kassenführer des Industrievereins, sieht in der geänderten Steuergesetzgebung — Erbschafts- und Schenkungssteuer sowie Grunderwerbssteuer — keine Hemmnisse für eine weitere gute wirtschaftliche Entwicklung. Und auch der für 2017 geplante Wegzug der Firma SMS von Hilden nach Mönchengladbach macht den Fachleuten keine Sorgen: Sicherlich verliere die Stadt Hilden damit Arbeitsplätze — voraussichtlich 140. Doch zugleich würden sich ja auch immer wieder andere Unternehmen für Hilden als Standort entscheiden. So zum Beispiel die Firma Kukko, die von Remscheid nach Hilden zog. Das passt: Den Standort Hilden beurteilten die befragten Unternehmer im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen als gleichbleibend gut.