Haan Osterholz: Aktive pflanzen Wald

Haan. · Umweltausschuss diskutiert in einer Sondersitzung die Forderungen der Gruppe „Fridays for Future“ aus Haan.

Eine durch Borkenkäfer-Schäden entstandene Lichtung im Osterholz forsteten Aktive von „Fridays for Future“ und Agnu Haan auf. 

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ihre „kommunalen Minimalforderungen“ hatte die „Fridays for Future“-Ortsgruppe Haan  bereits im September an Rat und Verwaltung geschickt. An diesem Montag wurde in einer Sondersitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Verkehr und Umwelt darüber beraten. „Wir haben extra diese Sitzung anberaumt, um ausführlich über die Forderungen diskutieren zu können“, sagte der Ausschussvorsitzende Jens Lemke (CDU).

Bislang hat Haan zwar nicht den Klimanotstand ausgerufen, will aber bei neuen Projekten Klimaschutzaspekte berücksichtigen. Nun also die Minimalforderungen von „Fridays for Future“. Die Liste enthält insgesamt zwölf Punkte von der Förderung des Fahrradverkehrs und des öffentlichen Personennahverkehrs bis hin zu Forderungen wie nach der großräumigen Sperrung von Straßen für Autos um Schulen, Kitas und Fußgängerzonen.

Auf manche Forderungen hat
der Ausschuss keinen Einfluss

„Etliche Themen sind unproblematisch umzusetzen, andere werden nun in den zuständigen Ausschüssen weiter beraten, und auf manche haben wir gar keinen Einfluss“, fasste Lemke das Ergebnis zusammen. Grundsätzlich einig sei man sich beispielsweise darüber gewesen, dass es in der Innenstadt überdachte Fahrradparkplätze mit Lademöglichkeiten für E-Bikes geben soll. „Die Verwaltung wird prüfen, wo das künftig möglich ist“, sagte der Ausschussvorsitzende.

Schwieriger wird es schon bei der Forderung, dass alle Buslinien auf Haaner Gebiet von Haaner Bürgern kostenlos benutzt werden können. Seitens der Stadt hieß es dazu, dass Tarifmaßnahmen im Rahmen der Aufstellung des Nahverkehrsplans des Kreises Mettmann oder im Unterausschuss ÖPNV der Stadt Haan bereits thematisiert wurden. Problematisch sei, dass alle Buslinien über die Haaner Stadtgrenzen hinaus unterwegs seien. Das Thema wurde in den zuständigen Unterausschuss verwiesen. Geprüft werden soll unter anderem, ob es eine Buslinie geben kann, die nur in Haan verkehrt. Kritisch wurde hingegen der Antrag gesehen, den Austausch eines Autos durch ein (E-)Lastenrad mit 1000 Euro zu subventionieren und dafür jährlich 50 000 Euro im Haushalt der Stadt vorzusehen. „Wer soll das überprüfen? Da soll die Stadt lieber Räder kaufen und verleihen“, sagte Jens Lemke.

In einer gemeinsamen Pflanzaktion haben „Fridays for Future“-Aktive und Helfer der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt am ersten Advent mehrere Hundert Laubbäume auf einer Fläche im Osterholz gesetzt, zwischen Gruiten und Vohwinkel, wo durch die Borkenkäferplage ein regelrechtes „Käferloch“ entstanden war. Diese Fläche am Rande des früheren Steinbruches Grube 10 hatte Agnu-Vorstand Markus Rotzal ausgewählt.

Mehr als 25 Jugendliche erledigten die Arbeit unter fachkundiger Anleitung der Experten.  Die Ränder der Lichtung wurden mit Eichen und Hainbuchen bepflanzt, zum Wanderweg hin sollen Heckensträucher wie Pfaffenhütchen und Hartriegel für einen stabilen, ökologisch hochwertigen Waldrand sorgen.

(inbo)