Verwaltung in Haan Dirk Baumeister ist der neue Leiter der Haaner Bauaufsicht

Haan · Dirk Baumeister heißt der neue Chef der Haaner Bauaufsicht und Denkmalschutzbehörde. Der 55-Jährige bringt viel Erfahrung mit.

Seit Anfang 2022 ist Dirk Baumeister Leiter des Amts für Bauaufsicht und Denkmalschutz in Haan.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Weit über zwei Jahre mussten Bauaufsicht und Denkmalschutz ohne einen Leiter auskommen. Nach dem Wechsel von Peter Sangermann nach Heinsberg, der von 2013 bis 2019 die Amtsleitung für Stadtplanung und Bauaufsicht innehatte, fand sich lange Zeit kein Nachfolger. Der Stadtrat stimmte dafür, die beiden Ämter zu trennen und die Stadt als Arbeitgeber bot attraktivere Arbeitszeitmodelle an, um die wichtigen Schlüsselpositionen zu besetzen. Im vergangenen Jahr fand die Stadtverwaltung mit Martin Stolz einen Nachfolger für das neue Amt für Stadtplanung in seinen eigenen Reihen.

Seit dem 1. Januar 2022 ist auch die Bauaufsicht mit dem gebürtigen Neusser Dirk Baumeister komplett. Hergelockt hat den dreifachen Familienvater nach Haan nicht nur die schöne idyllische Umgebung im Bergischen, sondern maßgeblich die Führungsposition in einem Bereich, in dem er sich nicht nur sehr gut auskennt, sondern die er zudem halbtags ausführen kann. „Die Halbtagsstelle als Amtsleiter ermöglicht mir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt Baumeister. „So habe ich endlich mehr Zeit für Kind und Kegel, deutlich mehr als vorher.“

Baumeister war auch viele Jahre als planender Architekt tätig

Bevor er in der Gartenstadt die Amtsleitung übernahm, arbeitete Dirk Baumeister in der Nachbarstadt Erkrath als Fachbereichsleiter und verwaltete von 2020 bis 2021 als Leiter des Immobilienmanagements den Gebäudebestand. Sein größtes Projekt in der Nachbarstadt sei die Sanierung des Bürgerhauses gewesen. Davor arbeitete Baumeister von 2006 bis 2019 im Fachreferat für Bauordnungsrecht in Wuppertal. Der gebürtige Neusser war allerdings auch viele Jahre als planender Architekt tätig und ließ sich als Immobilienfachwirt auch im kaufmännischen Bereich fortbilden. Seine Dienste als Planer und Berater stellt er zudem als Freiberufler zur Verfügung. Auch das ließe sich mit der Halbtagsstelle im Bauaufsichtsamt der Stadt Haan gut vereinbaren.

Dabei warten auf den Fachmann spannende Jahre als Amtsleiter eines sich im Umbruch befindenden Bereichs. „Es gibt seit 2019 gravierende Änderungen in der Bauordnung“, sagt Baumeister. Das habe zuletzt zu einer Zunahme von Unsicherheiten geführt. Als Leiter der Bauaufsicht fungiert er einfach ausgedrückt als Anwalt für die städtischen Mitarbeiter. „Als Bauaufsicht müssen wir unsere Entscheidungen, warum etwas so gebaut oder so nicht gebaut werden darf, immer rechtfertigen können.“

Um die Argumentationslinien zu erarbeiten, sei jede Menge Kreativität gefragt, die ein Architekt so in seiner alltäglichen Arbeit eher nicht ausleben kann. Denn entgegen der Vorstellung, dass Architekten lediglich schöne Gebäude entwerfen und zeichnen, sagt Baumeister, „besteht der Beruf maximal aus fünf Prozent Kreativität, der Rest ist knallhartes Rechnen und viel Schriftverkehr. Da finde ich die Arbeit in der Bauordnung und den Aufbau von Argumentationslinien deutlich kreativer.“

Mit seinem Know-how, sowohl im technischen als auch im kaufmännischen Bereich sowie seinen Erfahrungen in der Verwaltungsarbeit anderer Städte bringt Baumeister für die Amtsleitung in der Gartenstadt einen zusätzlichen Bonus mit, den nicht unbedingt viele Bauaufsichtsleiter vorweisen können. „Für gewöhnlich kommt man in so eine Position über eine normale Beamtenlaufbahn, auch ohne jemals ein Haus gebaut zu haben“, sagt der neue Chef der Haaner Bauaufsicht und Denkmalschutzbehörde. „Das bringe ich mit, sodass ich mich gut in beide Seiten einfühlen und beraten kann.“