Haan Haan wird eine bienenfreundliche Stadt

Haan. · Wildbienen sollen öfter als bisher heimische Blumensorten als Nahrung finden.

 Julius Höner mit einem seiner Bienenmodule.

Julius Höner mit einem seiner Bienenmodule.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Biene ist nicht gleich Biene. Dessen ist sich Julius Höner nur allzu bewusst. Der junge Haaner hat sich intensiv mit Wildbienen beschäftigt und weiß: „Ohne sie könnten wir 60 Prozent des Warenangebots im Supermarkt streichen.“

Es gibt vieles, was Wildbienen von Honigbienen unterscheidet. Zum Beispiel fliegen sie bereits bei sehr niedrigen Temperaturen. Das macht sich vor allem im Frühjahr bemerkbar. „Viele Wildbienen sind auf eine einzige Futterpflanze angewiesen“, weiß Julius. Die Glockenblumenscherenbiene beispielsweise ernährt sich von der Glockenblume. „Solche Arten sind durch die Honigbiene extrem gefährdet.“

Nisthilfen sollen es heimischen Bienen leichter machen

Die „Allesfresser“ fressen diesen Wildbienen nicht nur den Honig, sondern auch die Pollen weg. Deshalb ist es so wichtig, den Wildbienen heimische Wildblumen als Nahrungsquelle zur Verfügung zu stellen. Das hat Julius bereits während seines Bundesfreiwilligendienstes bei der Biologischen Station Mittlere Wupper gelernt.

Aber die Nahrung ist nur eine Voraussetzung für das Überleben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Aufstellen von Nisthilfen. Mit einem durchdachten Projekt für Haan ist Julius Höner an das Jugendparlament herangetreten. „Haan wird dem Namen Gartenstadt hier nicht gerecht“, meint er. Beim Jupa stieß er damit auf offene Ohren. „Wir unterstützen das Projekt und hoffen, dass die Nisthilfen von den Insekten gut angenommen werden“, erklärt Jugendreferent Peter Burek. Julius Höner hat Fördergelder beantragt und im September nun 2000 Euro bewilligt bekommen, für die er sofort das Material für acht Module mit Nisthilfen eingekauft hat. Gemeinsam mit dem Jugendparlament und Fridays for Future Haan sollen die Module in ehrenamtlicher Arbeit in der Werkstatt des Jugendhauses zusammengebaut werden. Julius arbeitet außerdem mit dem Hildener Unternehmen Keppler Holz und dem Tischlermeister Ralf Scharf zusammen. Neben Holzblöcken mit unterschiedlich weiten und tiefen Löchern, einem Tonblock mit Löchern, Brombeerranken und Bambusstäbe, soll auch eine Sandwich-Nisthilfe angebracht werden, die den Blick in die Bienenkinderstube ermöglicht.