Haaner helfen Kindern in Kabul

Die private Kindergruppe Haan sammelt für einen Kindergarten in Afghanistan. Geld wird persönlich übergeben.

Foto: Dirk Thomé

Haan. Kein Mobiliar, wenig Spielsachen und schlechte hygienische Zustände. Das war bittere Realität in der Kindertagesstätte Karte—Nau in Kabul, Afghanistan. Durch die Patenschaft mit der privaten Kindergartengruppe Haan an der Bachstraße konnte die Situation für die 280 Kinder schon deutlich verbessert werden.

Initiatorin des Projekts ist eine Mitarbeiterin aus Afghanistan. „Zakia Lahban (58) stammt aus Kabul. Nach einem Besuch des Kindergartens ihres Neffen vor Ort hat sie von den Zuständen dort berichtet“, sagt Stephanie Mörchel, Leiterin der Kindergruppe in Haan.

Um Spenden für das Projekt zu sammeln, wird jährlich ein afghanischer Abend veranstaltet. Es gibt landestypische Speisen, Dekoration aus Schmuckstücken und Stoffen und eine Fotoshow. Pro Person kostet der Abend 20 Euro, Essen inklusive.

Weitere Spenden sind gerne gesehen. Im Jahr kommt so eine Summe von rund 1200 Euro zusammen. Der Abend richtet sich vornehmlich an die Eltern der Kita-Kinder, weitere Gäste können jedoch teilnehmen. Dieses Jahr nahmen 45 Interessierte an der Veranstaltung teil.

Mit dem Bargeld in der Tasche fliegt Zakia Lahban jeden Sommer in ihr Heimatland. Im Juli geht es wieder für 20 Tage nach Afghanistan. Vor Ort bespricht sie mit der Leiterin, was am dringendsten gebraucht wird. „Wir haben schon Kinderbetten und Spielsachen gekauft, mehrere Räume renoviert und Ventilatoren angebracht“, sagt Zakia Lahban. 2013 haben sie und ihre Helfer die Küche neu eingerichtet. „Man konnte nicht mal Milch für die zahlreichen Babys kochen.“ Für dieses Jahr plant sie, Bücher für die Erzieherinnen zu kaufen und den Waschraum zu renovieren. „Aber was dann vor Ort passiert, kann man vorher nie wissen“, sagt Lahban.