Haaner Sommerfest: Briten spielen stilecht im Regen
Die Suffolk Youth Wind Band ist bereits vor der Queen aufgetreten. Jetzt kam sie nach Haan.
Haan. „Es war toll in Haan“, lautete die einhellige Meinung. Gleich zwei Konzerte spielte die Suffolk Youth Wind Band am Samstag. Selbstverständlich wäre es noch schöner gewesen, wäre die Resonanz auf die Freiluftveranstaltung der britischen Gäste größer gewesen. Aber auch so machten die jungen Musiker, nachdem dann der letzte Ton beim Kirchenkonzert in St. Chrysanthus und Daria verklungen war, einen zufriedenen Eindruck.
Dass dieses durchaus berühmte — unter anderem hat man bereits auch vor ihrer Majestät, der Queen, gespielt — sinfonische Jugendblasorchester aus Suffolk in der Gartenstadt gastierte, zeigte nicht allein, wie niveauvoll das Programm des Haaner Sommers bei seinen kulturellen Events ist. Der Clou ist, dass nicht etwa die Organisatoren der Sommersause auf diese 1990 gegründete Formation zukamen. Nein, das Management der Band fragte bei den Haanern an, ob man denn mitmachen dürfe. Sie durften und eröffneten ihr Nachmittagskonzert auf dem Neumarkt mit John Williams „Olimpic Fanfare and Theme“. Trotz des Nieselregens hatten die Musizierenden, das sind Kinder und junge Leute im Alter von 13 bis 21 Jahren, ihre nackten Beine in Bermudas gesteckt.
Aber was an Nieselregen und unsommerlichen Temperaturen könnte einen waschechten Briten schon schocken? Unbeschwert und voller Freude spielten diese Nachwuchstalente mit Potenzial unter dem versierten Dirigat Michael Waters. Zum Repertoire gehörte „Hymn to the fallen“ oder die „Tower hill Overture“, also allerlei Klassisches, aber beispielsweise auch ein von Michael Brown arrangiertes Medley mit bekannten Liedern Michael Jacksons.
Begeistert applaudierte das Publikum bei jedem Beitrag. Und weil nicht immer alle der etwa 60 Musiker gleichzeitig auf der Bühne von Nöten waren, nutzten die, die sozusagen orchesterfreie Zeit hatten, die Möglichkeit, mit anderen zusammen Beach-Volleyball zu spielen. Offensichtlich trug auch das zur guten Stimmung bei.
Die Haaner, übrigens in Abwesenheit ihres Bürgermeisters, der wegen eines Rückenvorfalls das Bett hüten musste, waren ebenso angetan. Mit lautem Applaus wurde jedes Lied beklatscht. Einstimmig war die Begeisterung, „gefällt mir gut“, „sehr virtuos interpretiert“ und „eine gelungene Geschichte“ war zu hören.
Und nicht allein, dass mit beiden Auftritten ein feiner Hörgenuss geliefert wurde. Beim Haaner Sommer wurde darüber hinaus für den guten Zweck gesammelt, nämlich für das Haaner Jugendhaus, das bekanntermaßen auf jeden Cent angewiesen ist. Quasi von Jugendlichen für Jugendlichen ging dafür durchs Publikum der rote Spendenhut.
Mehr Informationen unter: www.haaner-sommer.de