Haus Oberstraß an der Kaiserstraße ist entkernt

An der Kaiserstraße stehen nur noch die Wände. Dort soll im Mai 2014 die Bücherstube von Alexander Rüger einziehen.

Haan. Viel ist nicht übrig von dem Haus an der Kaiserstraße 43. Ein Bauzaun sperrt das Gelände rund um das entkernte Gebäude ab. Das besteht nur noch aus Außenmauern. Das Dach wurde abgetragen, Wände, Decken und die Treppe entfernt.

„Wir haben ernsthaft überlegt, das Haus abreißen zu lassen“, sagt Udo Vierdag, der ab 1. Januar die Nachfolge von Peter Vogel als Sparkassenchef antreten wird. Weil die Sparkasse bei einem Neubau allerdings Abstandsflächen von fünf Metern hätte einhalten müssen und das bergische Gebäudeensemble an der Kaiserstraße unbedingt erhalten will, wurde der Neubau wieder verworfen.

Für die im kommenden Jahr geplante Sanierung und Modernisierung des Sparkassengebäudes an der Kaiserstraße wird in einem ersten Schritt besagtes Haus, ehemals im Besitz der Familie Oberstraß, kernsaniert und für die Weitervermietung instand gesetzt. „Die Substanz des Gebäudes war schlechter als gedacht. Wir haben Proben aus den Wänden und dem Boden genommen und mussten feststellen, dass es kein Fundament gibt, und Feuchtigkeit in die Wände gezogen war“, sagt Vierdag.

Auch eine in den alten Bauplänen eingezeichnete Betondecke entpuppte sich als Holzdecke und musste ebenfalls entfernt werden. „Wir wurden immer wieder überrascht. Aber inzwischen sind die Abbrucharbeiten erledigt, und wir befinden uns im Aufbau“, sagt Vierdag.

Um die Außenmauern wurde ein Stahlbetonbalken gezogen, der das gesamte Gebäude stabilisiert und auch das Dach tragen wird. Die drei Giebel werden bereits angefertigt. Sie sollen mit einem Stahlgerüst verbunden werden. Im Januar — wenn das Wetter mitspielt — kommt dann das Dach. „Dann können wir mit dem Innenausbau beginnen“, kündigt Vierdag an. Im März soll die Abnahme durch die Bauaufsicht erfolgen.

Im Mai könnte die Bücherstube von Alexander Rüger die neuen Räume im Erdgeschoss eröffnen. Das Obergeschoss wird nicht als Wohnraum, sondern als Büro genutzt. „Anja Müller aus Solingen wird ihre Firma für betriebswirtschaftliche Beratung nach Haan verlagern“, sagt Vierdag: „Dann ist das Haus voll.“

Im Mai soll auch der Pavillon abgerissen werden, in dem noch die Buchhandlung untergebracht ist. „Im Sommer wird es dann rundgehen“, kündigt der künftige Sparkassenvorstandsvorsitzende an. „Teilbereiche werden wir wahrscheinlich auslagern müssen. Die Vertriebsbereiche sollen aber hier bleiben, damit die Kunden ihre gewohnten Wege behalten“, sagt er.

Einen Schwerpunkt will die Sparkasse auch künftig auf das Immobiliengeschäft legen und holt sich dafür die Stadtwerke ins Haus. „Wir glauben, dass das passt, und die Stadtwerke können ihre Kundenberatung zentral vor Ort anbieten“, sagt Vierdag. Zunächst müsse jetzt aber erst einmal das Wetter mitspielen, damit die Arbeiten an der Kaiserstraße 43 fristgerecht fertigstellt werden können.